Kren

Kren oder Meerrettich…?

Kren Blätter im Mai

Kren Blätter im Mai

…das ist hier die Frage. Die Antwort: Kren ist Meerettich. Österreicher oder auch Bayern bevorzugen hier die Variante Kren, den die Lateiner bzw. Botaniker Armoracia rusticana benennten.

Kren entstammt der Familie der Kreuzwurzelgewächse und ist schon seit vielen Jahrhunderten in Mitteleuropa beheimatet. Laut Wikipedia vermutet man den Ursprung der Pflanze in Moldawien (=Moldau) – via slawischen Völkern soll es der Kren dann auch nach Mitteleuropa gebracht haben.

Dort ist er jedenfalls schon lange angekommen und heimisch geworden – das liegt auch daran, dass der kren eine mehrjährige und winterharte Pflanze ist, welcher es bei uns sogar so gefällt, dass sie verwildert durchaus häufig (insbesondere an feuchteren Stellen) anzutreffen ist.Aber auch in längst ungepflegten Gärten bzw. auf Wiesen kann man den Kren immer wieder finden – ist einmal eine Krenpflanze da, hat diese auch gar nicht vor, so schnell zu weichen…

Am Kren selbst schätzt man die frische Wurzel, die im geriebenen Zustand (oder auch als Krenobers etc.) gerne zu Würsten aller Art, Rindfleisch oder auch zum Lachs sehr gerne verspeist wird. Kenner schätzen insbesondere frischen Kren – der deutlich intensiver/schärfer ist als gekaufter Kren.

Kren mit Wurzel im November

Kren mit Wurzel im November

Aus der unterirdischen Krenwurzel spießen dann zumeist ab April die 50 bis 100 cm hohen Krenblätter, die in besonders idealer/feuchter Umgebung sogar höher wachsen können. Schon im Mai bis in den Juni zeigen sich dann die weißen Blüten, die bei den meisten Krensorten auch Samen ausbilden.

Auspflanzen sollte man Kren (durch Teilen bzw. Entnahme von jungen Wurzelwerk) idealerweise im Frühling – Ende April bis Mai einfach eine „Knolle“ ca. 10-15 cm tief eingraben und gleich einmal kräftig eingießen. Mehr Infos dazu bei den Links ganz unten.

Achtung: Krenpflanzen vermehren sich gerne und fleißig – und bilden ebenso ziemlich viel und hohes Blattwerk. Daher nicht den Fehler machen (so wie mir 1x passiert) und die Pflanze mittig in ein Beet setzen: Beetränder sind hier eher zu empfehlen!

Kren Austrieb im April

Kren Austrieb April

Bei der Ernte übrigens auch aufpassen, dass man die Wurzeln nicht abschneidet (wie hier auf 2 Fotos zu sehen) – Krenwurzeln stecken oft bis zu 40-50 cm unter der Erde!

Nachdem sich die Krenwurzel bzw. der frisch geriebene Kren im Kühlschrank nicht allzulange hält, wird empfohlen, die überschüssige Ernte draußen in der Erde zu vergraben (ähnlich wie bei Karotten).

Die Ernte von Kren erfolgt übrigens im Spätherbst – wenn das Laub dürr wird (kann dann auch entfernt werden) stellen auch die Wurzeln ihr Wachstum ein und zumeist wird in Österreich im November geerntet. Aber auch später im Winter bis hin zum Frühling gibt es Erntemöglichkeiten – diesbezüglich gilt es natürlich auch die Krenpflanze und deren Wachstum einmal kennenzulernen und dabei festzustellen, wann die Krenwurzeln bzw. Krenstangen besonders köstlich sind.

Pflege und Standort Kren

Wurzel Kren

Wurzel Kren

Kren ist an und für sich eine sehr anspruchslose Pflanze. Meine Krenpflanzen im Garten stehen dort schon seit Jahrzehnten ohne große Pflege und werden immer größer. Sowohl im Halbschatten als auch im sonnigen Beet gedeihen diese Jahr für Jahr prächtig.

Gute Böden und ein wenig Dünger bzw. Wassergaben sorgen zwar für schönere Krenstangen, so Sie aber nur ein wenig Kren naschen wollen, ist eigentlich fast nur sicherzustellen, dass der frisch eingesetzte Kren auch anwächst. Gelingt dies, bleibt der Kren Dauergast. Nachteil: Möchte man Krenstöcke entfernen, muss man schon sehr genau und tief graben und sämtliches Wurzelwerk entfernen. Sind die Böden zu lehmig ist hingegen zu erwarten, dass die Krenstangen eher leicht verholzen. Beigabe von Kompost bzw. besserer Erde führt hier recht rasch zu besseren Erträgen.

Wassergaben schätzt die Krenpflanze durchaus – ist es also länger trocken, sollten Sie auch alle paar Tage einmal beim Kren mit der Gießkanne vorbeisehen.

Weitere Infos zu Kren:

Kren bzw. Meerrettich bei Wikipedia

Pflege, Anbau etc. von Kren