Rhabarber

Der Gemeine Rhabarber

Rhabarber

Rhabarber

Nein, der Titel hat nichts mit dem sauren Geschmack des Rhabarbers zu tun – vielmehr trägt der Rhabarber diesen Namen tatsächlich. Auch „Gewöhnlicher Rhabarber“ oder „Gemüse-Rhabarber“ ist vielfach zu lesen, die Gartenlateiner sagen „Rheumrhabarbarum“ zum aus der Familie der Knöterichgewächse stammenden Gemüse, welches da und dort aber auch als Obst bezeichnet wird.

In vielen älteren Gärten Österreichs ist der Rhabarber schon lange Stammgast – wiewohl jüngst auch „frische Gärtner“ den gesunden Rhabarber wiederentdeckt haben und die recht pflegeleichte Planze kultivieren. In Europa ist der Rhabarber aber erst seit dem 18. Jahrhundert verbreitet – ursprünglich kommt dieser aus China bzw. dem Himalayabereich, wo man früher die unterirdischen Sproßachsen des Rhabarber medizinisch verwendete.Über Russland und Frankreich verbreitete sich Rhabarber dann auch in Europa, heute findet man Rhabarber in der ganzen Welt.

Dieser Tage sind die Rhabarberfreunde primär an den Stängeln der ausdauernden Pflanze interessiert – damit lässt sich nämlich wunderbar Rhabarberkompott, Rhabarbermarmelade oder auch Rharbarberkuchen herstellen.

Stängel Rhabarber

Stängel Rhabarber

Rharbarber hat wenig Kalorien, kann auch eingefroren werden und wird zumeist zuerst geschält (außer bei einigen Sorten bzw. jüngeren Stängeln nicht). Bei den Rhabarberliebhabern wird der pikant-säuerliche Geschmack sehr geschätzt – diesen Geschmack lieben aber nicht wirklich alle. Beim Rhabarber gilt somit: Hopp oder Dropp!;-)

Die Rhabarberpflanze wird bis zu 2 Meter hoch – im Normalfall sind es aber rund 80 bis 100 cm, die eine ausgewachsene Pflanze in unseren Breiten in die Höhe schießt.

Rhabarber ist winterhart (die Rhizome in der Erde sorgen für die Überwinterung) und treibt dann ab März bzw. April (je nach Gebiet) wieder an und kann dann zumeist im Mai, aber auch noch im Juni geerntet werden.

Da der Oxal-Säure-Gehalt der Stängel im Laufe eines Frühsommers immer höher (und damit der Stängel immer ungenießbarer) wird, wird zumeist die Sommerwende im Juni als letzter empfohlener Erntetermin angegeben. Grobe Richtlinie zur Ernte: Mai ist immer gut;-)

Bei der Rhabarberernte (habe ich auch erst bei der Artikelrecherche gelernt) sollte man die Stängel nicht abschneiden sondern mit leichter Drehung direkt und erdgleich ausreißen – sonst besteht nämlich Fäulnisgefahr durch den verbleibenden Rest des Stängels.

Rhabarber im Mai

Rhabarber im Mai

Apropos Rest bei der Ernte: Die mit dem Stängel geernteten Blätter können kompostiert werden – einen anderen Verwendungszweck (z.B. Tierfutter) habe ich bisweilen nicht gefunden. Was auch sein Gutes hat: Die meisten Schädlinge lassen nämlich ihre Beißer vom Rhabarber.

Mit Beginn des Sommers beginnt die Pflanze dann langsam das Einziehen/Absterben – so Sie im nächsten Jahr wieder kräftige Stängel ernten wollen, schneiden Sie aber keinesfalls alle Stängel ab! Die Pflanze benötigt nämlich zur Kräftigung der Rhizome viele Nährstoffe, welche Sie dann beim Einziehen aus den Stängeln/Blättern zieht – sind diese weg, wird der Rhabarber von Jahr zu Jahr wohl kleiner ausfallen…

Rhabarber blühend

Rhabarber blühend

Ende April bzw. im Mai oder im Juni gibt es bei vielen -gut ernährten- Rhabarberpflanzen auch eine ziemlich spektakuläre (weiße) Blüte. Auch diese kostet der Pflanze natürlich Kraft – das Schauspiel mit der Blüte bzw. den dann sehr oft begeistert in Massen auftretenden Insekten bzw. Käfern sollte man sich schon ab und an gönnen!

Von Rhabarbar gibt es 3 relevante Kultursorten (siehe Wikipedia-Link), welche sich primär durch Stängelfarbe (=Stielfarbe), Wuchslänge, Stängeldicke und Zeitpunkt der Reife/Ernte unterscheiden.

Zumeist wird man in den heimischen Gärten die grünen Stängeln finden, welche durch den Lichteinfall gerötet werden.

Pflege, Standort und Vermehrung von Rhabarber:

Bevor man einen Rhabarber einpflanzt, sollte man schon wissen, dass eine prächtige „Rhabarberstaude“ schon einmal starke 1×1 Meter Platz (manchmal sogar noch mehr) benötigt und einigen Schatten werfen kann.

Blüte Rhabarber im April

Blüte Rhabarber im April

Ist genug Platz vorhanden, so freut sich Rhabarber über ein lehmig-sandiges Substrat mit viel Humus, welches auch wasserspeichernd ist: Ob des heftigen Wachstums liebt der Rhabarber Wassergaben bzw. eher feuchte Böden durchaus.

Der Standort sollte aber jedenfalls halbsonnig sein (sonnig geht natürlich auch, da muss man eben ab und an in der Wachstumszeit mit der Gießkanne vorbeisehen…) – erwischt der Rhabarbar zu viel Schatten, werden die Stiele nämlich nur sehr klein ausfallen.

Kompost ist für das gute Gedeihen von Rhabarbar durchaus wichtig, nach 7-10 Jahren (so einig sind sich die Experten im Net hier nicht) sollte man die Pflanze aber jedenfalls an einen neuen Platz umsetzen.

Dabei lässt sich so mancher schöner Rhabarbar auch gleich wunderbar vermehren (natürlich nicht nur beim Umsetzen möglich, aber wenn man schon dabei ist…) – einfach die Rhizome vorsichtig teilen.

Austrieb Rhabarber Ende März

Austrieb Rhabarber Ende März

Rhabarbar lässt sich auch über Samen vermehren, das ergibt aber angeblich eher nur schwächliche Pflanzen und wird daher nirgends empfohlen. Teilen ist nämlich wirklich sehr einfach…

Die Gießkanne ist beim Rhabarber in unseren Breiten normalerweise kaum vonnöten. Frisch ausgepflanzte Stauden freuen sich natürlich über Starthilfe, sollte es im April oder Mai schon längere Hitze- bzw. Trockenperioden geben, helfen einige Wassergaben der Pfanze aber durchaus, breitere Stängel zu bilden.

Weitere Infos Rhabarber:

Rhabarber bei Wikipedia

Rhabarber und Gesundheit

Rezepte Rhabarber