Winterling – die kleine gelbe Pracht zum Winterschluss
Sie schießen fast gleichzeitig mit Schneeglöckchen, Primeln oder Krokussen aus der Erde – gehören damit also zu den absoluten Frühblühern in unseren Breiten: Die Winterlinge (Eranthis) aus der Familie der Hahnenfußgewächse.
Die kleine (5-20cm), ausdauernde, giftige und krautige Pflanze mit den unspektakulären gelben Blüten bringen damit schon Jänner, Februar bzw. Anfang März (in begünstigsten Regionen bzw. nach warmen Wintern früher) bzw. einen pipifeinen Fleck Gelb in die Wiesen, Waldränder etc.Der Winterling bildet unter der Erde ein Rhizom (Erdsprossen) aus, welches die Basis für die Blüte bildet: Zuerst kommt im späten Winter/Frühling die Blüte, dann erst wird auch das Laubblatt ausgebildet. Schon im späten Frühling zieht sich die Pflanze dann wieder gänzlich ins Erdreich zurück, spätestens im Juni sollte man (ähnlich wie bei Schneeglöckchen etc.) vom Winterling nichts mehr sehen…
In unseren Breiten ist die „Eranthis Hyemalis“ beheimatet, auch in Italien oder am Balkan kann man diese Sorte sehr häufig antreffen. Andere Arten der Eranthis sind auch in der Türkei oder in Asien angesiedelt.
Da der Winterling auch schon früh als Zierpflanze in Parkanlagen verwendet wurde, ist dieser in Europa auch oft als Neophyt anzutreffen – eine wirkliche Unterscheidung in Österreich ist hier sehr schwer, da es sowohl ursprüngliche Winterlinge als auch „importierte“ Expemplare gibt.
Die Winterlinge sind (wie der Name schon verrät) winterhart, blühen aber erst 3-5 Jahre nach Aussaat – sollten Sie also Samen kultivieren, lassen Sie den Pflanzen ein wenig Geduld.
Standort, Pflege und Vermehrung von Winterlingen
Der Winterling hat es zwar in seiner Hauptvegetationszeit (früher Frühling) sehr gerne sonnig und warm, siedelt sich aber primär im Halbschatten an.Lockere und nährstoffreiche Wiesen mit Baumbestand, lehmiger Boden, Weinberge oder am Rande von Gebüsch (mit Sonneneinstrahlung) oder rund um Laubhölzer liebt der Winterling, in der prallen Sonne wird ihm der Sommer auf Dauer zu trocken…
So Sie Exemplare umsetzen (z.B. aus der Natur mitnehmen, Winterlinge sind nicht geschützt), ist dies im Frühling (idealerweise nach der Blüte, da muss man den Winterling aber erst einmal finden) ideal, bei dichten Ansammlungen ist auch eine Stockteilung möglich.
Auch kann man natürlich die Samen von Winterlingen ernten – da muss man die „Mutterpflanze“ aber schon genau im Auge behalten: Ein blühender Winterling bildet 4-8 Balgfrüchte aus, welche die begehrten (und kleinen) Samen beinhalten – sobald diese trocken sind, sollte man rasch ernten und auch gleich kultivieren.
Haben Sie Winterlinge im Garten und der Standort passt, sollte aber ohnedies die natürliche Vermehrung erfolgreich sein – und schon bald gibt es im Frühling eine wahre „Winterlingsmatte“.
Gießkanne:
Da die Erde zur Blütezeit des Winterlings ohnehin noch winterlich feucht ist, ist das Gießen der Eranthis eigentlich nicht notwendig.
Zu viel Wasser mag der Winterling sowieso nicht – Staunässe ist (wie bei den meisten Pflanzen) sowieso zu vermeiden.
Ein halbschattiger Standort sorgt normalerweise für eine glückliche Pflanze, bei extremer Hitze bzw. einem eher sonnigen Standort darf man aber schon ab und an einmal „drübergießen“.
Umgesetzte Pflanzen sollten aber jedenfalls sehr rasch nach dem Erwerb bzw. dem Ausgraben eingepflanzt und gut eingegossen werden!
Mehr Informationen zum Winterling: