Plumeria – ohne Glashaus eine Diva
Eine für unsere Breiten absolut exotische Pflanze in Baum- bzw. Strauchform ist die Plumeria. Es handelt sich dabei um eine tropische Pflanze, die in der Natur primär in Mittel- bzw. Südamerika vorkommt.
So z.B. in Mexiko, in Belize, Guatemala, Brasilien, auf Kuba, den Bahamas sowie weiteren Karibischen Inseln. Dort wird die Plumeria (mit Stammesbreite von bis zu 25 cm) bis zu 7 Meter hoch und wächst auch einige Meter in die Breite.
Auf Kalkböden und in Wäldern fühlt sich die Plumeria in der Heimat besonders wohl und bildet dort (je nach Art) wunderschöne Blüten in Rot, Weiß, Gelb, Rosa oder auch Orange.
Da diese Blüten besonders fein duften ist die Frangipani (so auch ein bei uns häufig verwendeter Name) auch in Europa schon länger angekommen – insbesondere die Gattungen „Plumeria rubra“ und „Plumeria obtusa“ sind im Exotenhandel ab und an zu bekommen.
Plumeria ist eine eigene Pflanzengattung aus der Familie der Hundsgiftsgewächse – und wie diese Familie schon verrät, befindet sich in den Blättern sowie im Stamm auch giftiger Milchsaft. Bei Kontakt mit diesem Milchsaft umgehend die Kontaktstelle reinigen!
Meinen Recherchen nach verliert die Plumeria in der Winterruhe sehr wohl ihre Blätter (andere Quellen behaupten das Gegenteil) – es kann natürlich sein, dass Exemplare im warmen Glashaus hier anders reagieren.
Bei meiner ersten Plumeria obtusa ist ab dem Einquartieren (ab Oktober) immer recht rasch das Laub (Blätter bis zu 20cm lang und bis 6-7 cm breit) am abwerfen.
Die wunderschönen und duftenden Blüten dürften in der Heimat der Plumeria eine längere und intensivere Blütezeit haben als bei mir mit Zimmer-Überwinterung-Klima – auch im Glashaus kann man wohl schon ab Juni-Juli mit den ersten Blüten rechnen. Meine Plumeria hingegen braucht immer ziemlich lange, sich von der Überwinterung zu erholen und kaum kommen die ersten Blütenansätze, ist auch schon der Herbst vor der Türe…
Gab es in den ersten Jahren (trotz schon „erwachsener“ Pflanze) noch gar keine Blüten (nur Ansätze), so blüht die Plumeria nun regelmäßig, wiewohl nicht wirklich üppig. Die Sommersaison ist -ohne Glashaus- bei uns einfach zu kurz. Die paar Blüten entschädigen aber dafür.
Standort und Pflege Plumeria
Ob der dürftigen Blütenanzahl meiner Plumeria scheint mir das Vorhandensein eines Glashauses für bessere Ergebnisse durchaus sinnvoll.
Die Plumeria ist äußerst wärmeliebend und liebt auch die pralle Sonne. Somit steht diese bei mir in den warmen Monaten (frühestens an warmen Apriltagen mit guter Aussicht auf längere Wärmeperioden) vor dem überdachten Hauseingang auf der Südseite. Durch die Überdachung ist auch gewährleistet, dass es der Plumeria bei Starkregen nicht zu feucht wird – denn auch wenn die Pflanze im Sommer reichliche Wassergaben schätzt, sind die Wurzeln des kleinen Baumes durchaus allergisch gegen Staunässe.
Gießt man mit Wasser (Kalk verträgt die Plumeria übrigens recht gut), sollte man es vermeiden, die Blätter damit zu begießen – daraus könnte nämlich (so Wasser nicht abläuft) ein „Sonnenbrand“ entstehen. Idealerweise also die Plumeria direkt beim Stamm bewässern.
So man die Plumeria länger haben möchte, ist auch das Substrat ziemlich wichtig: Ich verwende hier qualitative Kakteenerde vom Exotenspezialisten. Die Plumeria hat gerne sandige, lehmige Erde mit einem Gemisch aus Perliten, Ton, Sand und Steinchen – das Gemisch sollte jedenfalls locker sein und recht rasch abtrocknen können. Staunässe beim Gießen umbedingt vermeiden.
Ab Mai sind auch reichliche Düngergaben für das Wachstum (ältere Plumerias sind da bei uns eher wachstumsfaul) sowie die Blütenbildung wichtig: Ich verwende hier (wie so oft) auch hochwertigen Kakteendünger. Es gibt im Fachhandel sogar eigene Dünger für die Plumeria – auf einen hohen Phosphatanteil sollten Sie jedenfalls achten.
Bei Temperaturen unter 10 Grad sollten Sie bald dafür sorgen, dass die Plumeria ins Winterquartier kommt. Dort wird diese dann die Blätter recht rasch verlieren.
Im Glashaus wären wohl 10 bis 15 Grad zur Überwinterung ideal.
Gießen sollte man nur noch ganz wenig – von November bis März/April reicht es bei mir (Überwinterung im warmen Zimmer) völlig aus, 1x pro Monat die Gießkanne zur Plumeria zu bringen. Die Ruhezeit im Winter ist auch sehr relevant für die Blütenbildung im nächsten Jahr.
Ab April startet die Plumeria dann in die neue Saison und beginnt langsam wieder mit der Blattbildung. Achtung: Nicht zu früh in den Garten bringen – in unseren Breiten kann es im April noch empfindlich kalt sein.
Bevor Sie eine Plumeria (die jedenfalls nicht pflegeleicht ist) erwerben, sollten Sie auch wissen, wo Sie die Pflanze im Winter platzieren. Im Sommer ist es auch von Vorteil, einen windgeschützten Platz zu finden – steht die Kübel-Plumeria nämich in voller Blattpracht da, fällt sie sehr leicht um. Um Beschädigungen an den Pflanze (bzw. an den Blüten) zu vermeiden, sollte man diese entweder irgendwo am Stamm befestigen oder den Kübel mit schweren Steinen stabilisieren.
Vermehren der Plumeria
An das Vermehren meiner Plumeria habe ich ob mühsamen Start in den ersten Jahren noch nicht gedacht. Dies geht einerseits über Samen (die ich noch nicht geerntet habe) oder (angeblich deutlich leichter) via Stecklingsvermehrung.
2022 habe ich mir einen solchen Steckling (ca. 50cm lang) bei Exotic Plants gekauft (siehe Bilder) – dieser wird zuerst bewurzelt und dann (soweit auch das Anwachsen gesichert ist) in Substrat umgetopft.
Das hat im ersten Jahr gleich sehr gut funktioniert (siehe Bilder im Vergleich) – nach dem „Blätterfall“ im Winter zog diese Pflanze dann auch 2023 ein wenig hoch.
Die Plumeria ist jedenfalls eine (schöne) Diva;-)
Weitere Infos und Fotos Plumeria