Das zarte Leberblümchen
Eigentlich sind ja Blumen in der Breite nicht so meine Sache – die heimischen Leberblümchen, unter Fachleuten auch unter „Hepatica nobilis“ bekannt und der Familie der Hahnenfußgewächse zugeordnen, sind hier aber eine der großen Ausnahmen.
Das in Österreich gänzlich unter Naturschutz stehende Leberblümchen hat seinen Namen von Umriss seiner Laubblätter – die sollen nämlich an eine menschliche Leber erinnern.
Das Leberblümchen ist ein absoluter Frühblüher – gleich nach den ersten Schneeglöckchen oder auch zu Zeiten der Winterlinge wagen sich auch die Leberblümchen aus der Erde. Die Blütezeit ist zumeist im März (nur in ganz warmen Wintern regional auch früher) und dauert (in kälteren Regionen) bis April an.
Bei Regen oder über Nacht sind die Blüten des Leberblümchens übrigens geschlossen!Leberblümchen sind weltweit verbreitet – die Verbreitung weist aber auch überall große Lücken auf. Hauptsächlich sind des die Laubwälder auf der Nordhalbkugel der Erde, die den unterschiedlichen Arten in Europa, Asien oder Nordamerika den Lieblingsplatz liefern.
Bei uns ist die Art „Hepatica nobilis“ auch in freier Natur zu finden – wie aber schon erwähnt, steht die Pflanze unter Naturschutz.
Seit dem 15. Jahrhundert wird sich auch in europäischen Parks kultivert, es gibt unzählige Züchtungen neuer Sorten mit vielen Farben – der Klassiker weist aber eindeutig die violette Farbe auf. 5-12 Blüten pro Pflanze kann man erwarten – die Blüte dauert dann aber eher nur kurz (rund 10 Tage).
Standort, Pflege und Vermehren von Leberblümchen
Lichte Eichen- und Buchenwälder mit kalkreichen Boden, ab und an auch Nadel-Mischwald lieben Leberblümchen sehr – die krautige Pflanze mit Überdauerungsknopsen und Rhizom unter der Erdoberfläche ist in Höhen bis zu 1.500 Meter anzutreffen.
Die Leberblümchen sind Tiefwurzler (die Wurzeln gehen bis zu 30cm unter die Erde) und zeigen sich dann, wenn die Bäume darüber noch keine Blätter gebildet haben.Der ideale Standort liegt demnach im sonnenzugänglichen Wald oder am Waldrand, sollte nährstoffreich, mullreich, lehmig und sommerwarm sein – auch steinige Waldböden eignen sich.
In der Natur sind junge Pflanzen erst nach 4-7 Jahren blühfähig – Sie sollten sich demnach bei einer Anzucht mit Samen durchaus gedulden.
Die Samen (Diasporen) sind behaarte Nüsschen, welche in der Natur gerne durch Ameisen verbreitet werden und wie beim Schneeglöckchen neigt sich nach dem Verblühen ein Fruchtstängel mit den reifen Samen zu Boden. „Ernten“ sollte man die Samen erst nach Reife – das kann in der Natur bis Mai der Fall sein.
Meinereiner hat den Wunsch nach einigen Leberblümchen im Garten von einer Nachbarin erfüllt bekommen, in deren Garten viele wachsen – der erste Versuch war aber ein absoluter Reinfall: Zu sonnig (und damit zu trocken) gesetzt.
Erst Versuch Nr. 2 (in der Nähe eines Waldbaumes und im Schatten einer Eibe – da gibt es nur ein wenig Morgen- und Abendsonne) klappte vorzüglich, mittlerweile vermehren sich die schönen Blumen auch schon wunderbar.
Ältere Pflanzen kann man auch durch Teilung vermehren.
Eine ausgesprochen gute Seite für mehr Infos zum Thema finden Sie bei den Linktipps!
Gießkanne:
Achten Sie darauf, dass die Leberblümchen nicht zu trocken stehen – schon der Standort sollte weise gewählt werden. An trockenen Frühlingstagen darf man schon einmal mit der Gießkanne nachhelfen, auch im Sommer und im Herbst sollte der Boden nicht zu trocken sein – also beim Gießen der Sommerblumen auch an die (dann nicht mehr sichbaren) Leberblümchen denken.
Überschwemmen Sie den (ohnehin zumindest halbschattigen) Platz aber nicht – ist der einmal gefunden, kommen Leberblümchen auch lange ohne Wasser aus. Dies sehe ich z.B. sehr deutlich in einem in der nähe befindlichen Garten, wo sich seit Jahrzehnten überhaupt niemand um die Pflanzen kümmert – und diese Jahr für Jahr in voller Pracht erblühen!