Affodill oder Asphodill
Eine in Österreich auch nicht in der Natur anzutreffende Pflanze ist der Affodill (auch ab und an als „Asphodill“ bezeichnet, lat. Asphodelus).
Affodill ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Affodillgewächse und entstammt der Familie der Grasbaumgewächse.
Es handelt sich dabei um eine ausdauernde, staudenartige und krautige Pflanze mit dickem Rhizom zwecks Überdauerung der Zeit, in welcher die Pflanze nicht wächst. Mit dem hübschen Blütenstand kann die Pflanze schon gut und gerne einen Meter Wuchshöhe erreichen.
Wer sich im Frühling in der Mittelmeerregion sich schon ein wenig in der Botanik bewegt hat, hat mit einiger Sicherheit schon Affodill-Arten gesehen – besonders auffällig ist die Pflanze natürlich in der Blütezeit, welche ab April beginnt.
Nachdem Affodill bei uns eher keine optimalen Bedingungen vorfindet, wird man diesen wohl eher nur als Zierpflanze in Steingärten bzw. mediterranen Gärten etc. finden können.
Im natürlichen Verbreitungsgebiet war diese früher auch als Heilpflanze in Verwendung bzw. wurde auch als Wildgemüse verarbeitet.
Die hier abgebildete Pflanze war dereinst in Kroatien beheimatet und wurde einem großen „Affodill-Horst“ am Wegesrand entnommen.
Mit einiger Wahrscheinlichkeit handelt es sich um einen „Ästigen Affodill“, welcher primär im Mittelmeerraum beheimatet ist. Möglich wäre aber auch, dass es ein „Weißer Affodill“ ist, der in Europa noch einen etwas größeren Verbreitungsraum (z.B. auch Ungarn oder Südschweiz) hat.
Nach der tollen Blüte (die bei mir erst nach 2 Überwinterungen kam – aber es war ja beim „Import“ noch eine sehr kleine Pflanze) zieht der Affodill dann langsam ein und treibt im nächsten Frühjahr aus.
Noch lange verbleibt aber der Blütenstand mit seinen Samenkapseln – möchte man diese zur Vermehrung nutzen, sollte man diese erst ausreifen lassen.
Ein naher Verwandter des Affodills ist übrigens die Junkerlilie, welche man in unseren Breiten deutlich häufiger im Fachhandel findet.
Standort und Pflege Affodill
Wie die Herkunft der meisten Affodill-Arten schon verrät: Die Pflanze mag es warm, sonnig bis maximal halbsonnig.
Im Mittelmeerraum wächst sie sehr gerne in steinigen bzw. felsigen trockenen Habitaten – besonders häufig findet man die Pflanze an Straßenrändern, Feldrändern oder am Rande von trockenen Wiesen mit etwas Buschbewuchs. Steinige, sandige bzw. auch kalkhältige Lehmböden (gut durchlässige Drainage) werden zumeist empfohlen – etwas Kompost darf man aber schon dazumischen.
Passt dieses Gemisch und die Pflanze fühlt sich wohl, ist ein Düngen nicht notwendig. Bei Pflanzen im Topf darf man aber schon ab und an mit Blumendünger vorbeisehen.
Die Gießkanne benötigt der Affodill in freier Wildbahn gar nicht – steht die genügsame Pflanze im Kübel, sind hingegen Wassergaben (insbesondere in der Wachstumszeit ) durchaus willkommen.
Staunässe sollten Sie jedenfalls da und dort vermeiden – und bei Kübelpflanzen auch für eine relativ trockene Überwinterung sorgen.
Ich habe die Jungpflanze 2 Winter lang sicherheitshalber im Kübel belassen – laut einiger Pflanzenseiten wäre eine Überwinterung im Freien in wärmeren Klimazonen (wie bei uns am Wiener Stadtrand) durchaus eine Möglichkeit. Diese wird aber eher nur für ältere Pflanzen empfohlen.
2025 blühte unsere Exemplar erstmals und bildete auch gleich eine Menge an Samenkapseln. Die dann folgenden Samen (Geduld: die Samen reifen nur langsam) werden auch in Sachen Vermehrung empfohlen. Sollte die Vermehrung gelingen, lasse ich den „Mutteraffodill“ dann im Jahr darauf auch im Garten überwintern.
Auch das Teilen von größeren Affodill-Horsten wird da und dort empfohlen – diesbezüglich kann ich aber auch noch nicht mit Erfahrungen dienen.