Süßkartoffel – Ipomoea batatas
Sie taucht immer häufiger im Handel auf – die Süßkartoffel. Ipomoea batatas, wie die Pflanzenlateiner sagen (oder auch Batate bzw. Weiße Kartoffel, wie die Deutschen sagen) stammt aus der Familie der Windengewächse und ist -Überraschung- mit der Kartoffel nicht verwandt.
Ihr Ursprung liegt in Südamerika – die ursprüngliche Entstehung nimmt man aber mittlerweile in Asien an. Dieser Tage wird die Süßkartoffel aber in allen wärmeren Ländern kultiviert – insbesondere, da die Nachfrage nach Süßkartoffeln stark angestiegen ist.
Produzent Nr. 1 bei den Süßkartoffeln ist China, die Ipomoea batatas liegt bei den Knollennahrungsplanzen weltweit mittlerweile auf Rang 3 (hinter den Erdäpfeln und Maniok).
Bei der Süßkartoffel handelt es sich eigentlich um eine mehrjährige Pflanze, die in unseren Breiten aber primär einjährig kultiviert wird. Ob des kalten Klimas in Mitteleuropa sind aber die Anbauflächen ohnehin sehr überschaubar – Süßkartoffeln werden -wenn überhaupt- eher in Südeuropa kultiviert bzw. aus Asien oder auch Afrika importiert.
Wie auch bei den Erdäpfeln liegt die Knolle der Pflanze unterirdisch (als Speicherorgan), über dem Boden befinden sich die Stängel und Blätter, welchen sich am Boden „kriechend“ ausbreiten.
Die Speicherwurzeln (also die „Früchte“) der Süßkartoffeln können ziemlich unterschiedliche Breiten und Längen erreichen – von 2 cm bis 30 cm ist hier viel möglich. Meinen eigenen Kultivierungsversuch sehen Sie im Bild oben ganz links (ja, ist ziemlich erbärmlich ausgefallen) – rechts hingegen ein gekauftes Exemplar. Der Versuch einer Begründung meiner schweren Niederlage weiter unten bei den Pflegetipps…
Was für den Kauf bzw. Genuss von Süßkartoffeln spricht: Hoher Zuckergehalt, viel Stärke, wenig Fett und viel Vitamin E und A.
Gegen den Erwerb sprechen hingegen die zumeist langen Transportwege – gegen die Kultur hingegen spricht eigentlich nichts außer dem fast peinlichen Ergebnis, welches mir beschieden war…
Standort und Pflege der Süßkartoffel
Dass mir bisweilen keine halbwegs gelungenen Süßkartoffeln gelungen sind, führe ich auf 3-4 Fehler zurück:
Einerseits war das Substrat nicht gut genug: Süßkartoffeln lieben sandige Böden mit viel Nährstoffen – das ist bei meinem schon ziemlich ausgelaugten Beeten derzeit nicht der Fall.
Auch der erforderliche Reihenabstand von ca. 70 cm bzw. der Pflanzenabstand von 30-40 cm wurde nicht eingehalten – einige „Starkzehrer“ standen eindeutig zu knapp. Auch die oberirdischen Winden konnten sich daher nur sehr eingeschränkt ausbreiten.
Die zu knappe Pflanzung und zusätzliche Verschattung durch Bäume führte wohl auch dazu, dass die sonnenhungrigen Süßkartoffel zu wenig Sonne erhielten – wiewohl bei den Experten auch nachzulesen ist, dass auch ein halbschattiger Platz passen sollte.
So Sie kein großes nährstoffreiches Beet zur Verfügung haben, wird auch die Pflanzung in (große) Kübeln durchaus zum Erfolg führen können – setzen Sie in die Pflanzgefäße aber nicht zu viele Pflanzen ein! Bei Kübeln den Winden vielleicht auch eine Rankhilfe zur Verfügung stellen.
Damit die Batate schön groß werden kann, sind natürlich auch laufende Wassergaben notwendig. Trotz hohen Wasserbedarf darauf achten, dass keine Staunässe entstehen kann (insbesondere bei Topfhaltung).
Ein weiterer Fehler dürfte wohl gewesen sein, dass das schlechte Substrat über die Wachstumszeit auch keine Düngung erhielt – die Experten empfehlen hier laufende Zugabe von Volldünger…
Die Ernte der Süßkartoffeln ist in der Regel (bei Auspflanzung ab Mai – frostfrei sollte es jedenfalls schon bleiben) im September bzw. im Oktober – wie auch bei den Kartoffeln erkennt man die Knollenreife daran, dass die Blätter der Pflanze gelb werden bzw. trocknen.
So Ihnen eine bessere Süßkartoffel-Ernte gelingt als mir, gilt es zu beachten, dass man die Süßkartoffeln relativ rasch (binnen einiger Wochen) verspeisen bzw. verarbeiten sollte. Lagertemperaturen von 10 bis 15 Grad sind dabei hilfreich – Zimmertemperaturen hingegen nicht.
Süßkartoffeln vermehren – der 2. Versuch…
Vermehren kann man Süßkartoffeln durch Samen, Sprossstecklingen bzw. dem sehr beliebten Teilen von Knollen. Die Anzucht der jungen Pflanzen hat da Ähnlichkeit mit der Vorzucht von Avocadopflanzen.
Nach der peinlichen „Niederlage“ (siehe Foto ganz unten) im Jahr 2023 galt es 2024, diese Scharte auszuwetzen:
Nachdem im Hause Süßkartoffeln immer wieder auf dem Speisezettel stehen, fand sich im zeitigen Frühjahr 2024 auch eine Kartoffel, die schon ziemlich stark ausgetrieben war.
Diese wurde sodenn „konfisziert“ und im März der Vorzucht zugeführt.
Dabei gab es 2 Varianten:
Bei Variante 1 wurden die ausgewachsenen Triebe (mit etwas „Fruchtfleisch – ca. 1 cm rundum) ausgeschnitten und in Wasser gelegt – sodass nur der untere Teil sich im Wasser befindet.
Variante 2 wurde dann bei den Resten der Süßkartoffel angewandt: Ca. 2-3 cm lange Scheiben wurden dann ebenfalls mit einer Seite in Wasser gelegt (siehe Bilder).
Bis Mai wuchsen da ALLE Pflänzchen mehr oder minder fein an (ab und zu Wasser nachfüllen, hell und warm stellen) und wurden dann an unterschiedlichen Plätzen im Garten bzw. auch in größere Töpfe verbracht.
Und sieh an: Im Oktober wurde dann geerntet und die Übung gelang bei den meisten Süßkartoffeln durchaus fein.
Die besten Resultate erzielten Süßkartoffeln, die ausschließlich in hochwertiges Substrat (also hoher Kompostanteil) eingebracht wurden – klein blieben hingegen die Süßkartoffeln, die eher trockene Bedingungen bzw. auch schlechte Erde hatten.
Die oben genannte Theorie bezüglich Nährstoffbedarf schien sich also absolut zu bewahrheiten.
Gute Infos zur Anzucht/Vorzucht finden Sie gleich bei den Linktipps.