Kaiserkrone – Fritillaria imperialis
Keine Frage, die Kaiserkrone (Fritillaria imperialis) aus der Familie der Liliengewächse zählt zweifelslos zu den schönsten und spektakulärsten Blumen in den heimischen Gärten und Parks – wiewohl diese eigentlich bei uns nicht heimisch ist.
Eigentlich wuchs (und wächst noch immer) diese in Ländern wie Irak, Iran, der Türkei, in Afhanistan, Pakistan oder Kaschmir – steinige Hügeln oder Gebüschlandschaften mit einiger Sonne sind dort ihr Lieblingsplatz. Bis in Höhen von 3.000 Meter kann die Fritillaria imperialis dort gut gedeihen.
Nachdem die Schönheit der Kaiserkrone aus dem Orient aber schon sehr bald auch von Mitteleuropäern entdeckt wurde und die Pflanze auch winterhart ist, tauchten schon im 16. Jahrhundert Fritillaria imperialis in heimischen Anlagen auf. Zuerst eher noch in Herrschaftsgärten, Schlossparks etc., dieser Tage auch schon massiv in Privatgärten.Ein naher Verwandter der Kaiserkrone, der auch in unseren Regionen natürlich vorkommt, ist übrigens die Fritillaria meleagris, welche bei uns auch als Schachblume bekannt ist, allerdings nicht gar so spektakulär (wenn auch schön!) wie die Kaiserkrone wächst und blüht.
Nachdem man die Zwiebel von Kaiserkronen schon längere Zeit auch im Fachhandel, ja sogar im Baumarkt um 3-5 Euro pro Stück erstehen kann, ist der Boom der Kaiserkrone in heimischen Gärten kaum aufzuhalten, mittlerweile gibt es die Fritillaria schon in vielen Farben (häufig: gelb, orange oder auch rot) zu erwerben.
Die Höhe der Kaiserkronen beträgt zwischen 40 und 140 cm, die dicken Zwiebel (5-10cm Durchmesser) können in der Erde bleiben (winterhart!) und mögen mehrmaliges Umsetzen gar nicht.
Ab Ende Februar/Anfang März (je nach lokaler Witterung) schließt die Kaiserkrone spektakulär aus dem Boden und wächst dann recht rasch in die Höhe. Dabei bildet sie einen Sängel mit vielen Blättern aus, oben zeigen sich dann nach einigen Wochen die Blüten sowie die (Kaiser-) Krone, welche quasi ein Laubblattschopf ist.
Die Blüte der Kaiserkrone zeigt sich dann zumeist im April, in kälteren Regionen kann es auch Mai werden.
Achtung: Zwiebel und Pflanze der Kaiserkrone sind giftig!
Angeblich stört der Geruch der Pflanze Wühlmäuse – da wir keine haben, kann ich das aber nicht wirklich bestätigen.
Standort, Pflege und Vermehren der Kaiserkrone:
Die aus dem Handel erstandenen Zwiebel sollte man idealerweise zwischen August und November in die Erde bringen. Da die Kaiserkronen sehr langsam (und recht gering) wurzeln, ist es sicher von Vorteil, wenn man diese eher im Spätsommer eingräbt – dann bleibt noch ein wenig Zeit für die Pflanze, sich zu verwurzeln.
Der Standort sollte warm und sonnig sein, aber auch Halbschatten ist für die Fritillaria imperialis gut genug. Schweren Boden sollte man mit Sand auflockern – Staunässe mag die Zwiebel nämlich gar nicht, ist die Erde nicht durchlässig genug, droht Fäulnis.
Nährreich darf die Erde aber sehr wohl sein – Blumendünger oder auch Kompostgaben bis zum Ende der Blütezeit sind durchaus willkommen, müssen aber nicht übertrieben werden.
Neu gekaufte Zwiebel sollte man (je nach Größe) ca. 20 bis 30 cm tief setzen, passen Sie dabei aber unbedingt auf, dass sie die Zwiebel mit der richtigen Seite nach oben in das Loch legen! Oft sieht man oben ein Loch (oder aber auch rötliche Knospen) – unten finden sich ebenfalls fast immer kleine Wurzeln.
Es ist sicher auch kein Fehler, die Zwiebel leicht schräg in die Erde zu legen – damit kann nämlich das Gieß- oder Regenwasser leichter bzw. schneller ablaufen und das Verfaulen der Pflanze ist nicht so leicht wahrscheinlich.
Belassen Sie die Fritillaria immer am gleichen Standort (ist ja winterhart) – nur wenn sie feststellen, dass der Platz doch nicht passt (oder der Platz anders verwendet wird), darf umgesetzt werden. Die Kaiserkrone mag nämlich einen Standortwechsel gar nicht – auf das Umsetzen reagiert sie im Regelfall ziemlich beleidigt und versagt möglicherweise im nächsten Jahr das Blühen bzw. blüht deutlich weniger spektakulär. Erst nach Eingewöhnung an den neuen Standort (so er gut ist) erblüht sie wieder in voller Pracht – das kann aber schon das eine oder andere Jahr dauern…
Darum gilt auch: Als Topfplanze ist die Fritillaria nur bedingt geeignet und wird wohl auch nie so schön werden, wie im Garten.
Bei der Standartwahl bzw. beim Aussetzen auch beachten: So manche Katzen (meine Gfraster jedenfalls) lieben es, wenn sich die Kaiserkrone im Wind bewegt – und attackieren da fast regelmäßig die schönen Blumen…
Wie das dann aussieht, ist nebenan zu sehen (ist noch ein vergleichsweise kleiner Schaden). Eine Stütze, ein Stab bzw. ein Gitter oder sonstiger Schutz kann übrigens auch gegen Stürme helfen…
In Sachen Vermehren der Kaiserkrone ist nicht viel zu tun: Ähnlich wie Tulpen vermehren sich Kaiserkronen bei guter Laune (gutem Standort und Klima) gerne via Zwiebelteilung – ab August könnten Sie das Zwiebelbaby dann vorsichtig ausgraben und umsetzen. Passen Sie dabei aber auf, dass die Mutterzwiebel nicht beschädigt wird.
Oft werden Kaiserkronen auch beim Unkrautjäten oder Erde-Auflockern beschädigt – entweder den Standort nach der Blüte gut markieren oder vielleicht auch ein paar Zentimeter des vertrockneten Stamms belassen, sodass der Standort erkennbar bleibt.
Im Normalfall kann man nach der Blüte der Fritillaria imperialis die Blütenstände entfernen – ist der Stängel trocken, kann dieser entfernt werden.
Auch die Vermehrung via Samen ist möglich (wiewohl selten praktiziert), mehr dazu bei den Linktipps.
Ein Bild von Kaiserkrone-Samen finden Sie ebenfalls ganz unten.
Giesskanne:
Die Kaiserkrone kommt im Frühling bzw. im Wachstum mit milden Wassergaben durchaus aus, im Hochsommer freut sie sich (unterirdisch) bei längerer Trockenheit auch durchaus über Wasser (idealerweise wie fast bei allen Pflanzen Regenwasser – vielleicht haben Sie ja solches in Tonnen…) – das lässt die Knolle dann dicker werden.
Aber nicht übergießen!
Eine nahe Verwandte der Kaiserkrone ist übrigens die Fritillaria meleagris – auch unter Schachbrettblume bekannt.