Mandeln vom eigenen Mandelbaum
Der Mandelbaum (Prunus dulcis) gehört zur Gattung Prunus in der Familie der Rosengewächse und ist damit ein naher Verwandter – u.a. auch vom Pfirsichbaum (Prunus persia). Prunus dulcis („dulcis“ bezieht sich auf den süßen Kern) gibt es in 3 Varianten: Die „var. dulcis“ sind Süßmandeln, die „var. fragilis“ sind Krachmandeln und die „var. amara“ sind die Bittermandeln (die man meiden sollte).
Mandelbäume sind sommergrüne Bäume bzw. auch Sträucher, welche auch bei uns Winter (bis ca. minus 20 Grad) gut überstehen. Ursprünglich kommt der Mandelbaum aus deutlich wärmeren Gegenden – den eigentlichen Ursprung sieht man höchstwahrscheinlich in Südwestasien von wo aus sich vor einigen tausend Jahren die Mandeln in viele Richtungen (und auch nach Europa) verbreitet haben.
Dieser Tage erstreckt sich der Anbau von Mandeln über die ganze Welt wobei die USA (Kalifornien) hier besonders fleißig sind. Auch in Australien, Spanien, China, der Türkei, in Marokko, im Iran oder auch in Italien gibt es besonders starken Mandelanbau.
Besonders toll an der Mandel: Die Mandelblüte (bei uns zumeist im März – daher sehr frostgefährdet!) sowie natürlich auch die Frucht aus der harten Mandelschale.
Im Laufe des Sommers bildet sich aus der zuerst grünen Mandel (die manche Italiener schon im Frühstadium als „April-Mandeln“ roh verzehren) in einer Schale die Steinobstfrucht in welcher sich dann die begehrte Mandel befindet. Nussknacker bzw. Hammer im Normalfall unbedingt notwendig um die Mandel zu knacken…
Dann kann man die reifen Mandeln gleich roh verzehren bzw. auch anderen Verwendungsmöglichkeiten zuführen: Mandeln sind beim Backen besonders beliebt, eignen sich für delikate Liköre bzw. als Sirup, werden zu Marzipan verarbeitet, finden sich in Schokolade, als Creme, Mandelmilch, Mandelöl uvm.
Nachdem Mandelbäume schon einmal auf rund 10 Meter hochschießen können, ist auch das Holz durchaus verwertbar – ist allerdings nicht das primäre Ziel beim Kauf eines Mandelbaums;-)
Die grüne Hülle der Mandel springt dann im Frühherbst (von Ende August bis Oktober – je nach Anbaugebiet) auf und gibt den „Kern“ frei. Die Mandeln fallen dann zu Teilen runter und man kann die Ernte beginnen – mit langen Stecken kann man Mandeln, die sich nicht vom Stamm trennen wollen (ähnlich wie bei den Nüssen) auch nachhelfen. Nach der Ernte vielleicht noch einige Tage/Wochen nachtrocknen – dann sind die Mandeln beim Befreien aus der harten Schale auch schon schön knackig.
Standort und Pflege Mandelbaum
Bezüglich Bodenbeschaffenheit und Pflege ist die Mandel keine Diva. Das zeigt schon die kleine Geschichte, wie ich -rein zufällig- zu meinem ersten Mandelbaum kam:
Irgendwann schoss ein Bäumchen aus einem meiner kleinen Beete – entweder aus dem Kompost oder (wahrscheinlicher) via Vogeltransport hatte sich da ein Kern eingenistet. Soll sein – das Bäumchen erhielt (da ich den damaligen Garten und heutigen Wohnort ohnehin nur ab und an aufsuchte) seine Chance und nutzte sie. Und zwar ohne Pflege bzw. Wassergaben. Schon nach rund 2-3 Jahren blühte das Bäumchen und ich tippte auf „Pfirsich“.
Nachdem sich dann aber keine reifen Pfirsiche zeigten, blieb ich noch einige Zeit bei der gleichen Annahme – denn ein „Wildwuchs“ (also nicht veredelter Baum) trägt ja oft wenig bis keine Früchte. Was ich dabei über die Jahre übersehen habe: Es war eine Mandel, die sehr wohl einige Früchte ausbildete, welche ich aber ob seltener Besuche im Garten nicht sah. Und so kam es, dass plötzlich weitere „Jungpfirsiche“ im Beet unter dem Baum auftauchten und es Zeit war, sich die Fruchtreife einmal bis in den Herbst anzusehen. Da wurde dann klar: Ein unedler Mandelbaum steht da in voller Pracht, wächst rasch und blüht jedes Jahr wunderschön.
Die Mandelbaumblüte kommt noch einige Tage vor den benachbarten Pfirsichbäumchen und ist farblich jener der Marillenbaumblüte (noch etwas später) ähnlich – wobei mein Pfirsichbaum sowie das Nektarinenbäumchen einen Ton mehr Rosa aufweist.
Ein paar Jahre später folgte dann der Kauf eines „echten“ (also okulierten/veredelten) Mandelbaums, welcher klarerweise deutlich mehr Früchte trägt als seine „wilde“ Schwester.
Sodenn: Bezüglich Erde gibt es keine großen Ansprüche – es schadet aber keinesfalls, wenn Sie vor der Pflanzung eines Bäumchens ein wenig Kompost in die Erde einarbeiten und insbesondere bei Jungpflanzen diese auch kräftig (insbesondere in der heißen und trockenen Zeit) eingießen.
Eine gute Drainage sowie leicht kalkhältige Erde sind auch kein Fehler. Zu feucht sollte die Pflanze auch nicht stehen – immerhin ist sie eher ein Süd- denn ein Nordeuropäer…
Bei Jungpflanzen nicht nur mit der Gießkanne häufiger vorbeisehen (ältere Pflanzen bilden dann schon gutes Wurzelwerk) sondern in besonders kalten Gegenden in den ersten Jahren auch für ein wenig Winterschutz (im Wurzelbereich) sorgen.
Vermehren kann man Mandelbäume z.B. mit einem frischen Kern (keinesfalls aber mit einer gekauften bzw. schon ausgelösten Mandel) oder auch durch Okulieren (siehe Linktipps). Natürlich kann man Mandelbäume auch in Garten- und Baumärkten erwerben – nachdem diese auch ob der Blüte sehr beliebt sind, sind sie im Frühling fast überall erhältlich.