Bärlauch – Allium ursinum
Er ist in Europa und Teilen Asiens heimisch und auch in Österreich ein fixer Bestandteil in der Küche: Der Bärlauch, von Lateinliebhabern auch Allium ursinum genannt.
Darüber hinaus hat der Bärlauch auch eine Vielzahl regionaler Bezeichnungen – passend wäre z.B. „Waldknoblauch“ zu nennen.
Der aus der Gattung Allium (=Lauch) und der Familie der Amaryllisgewächse stammende Bärlauch kommt nämlich sehr gerne in Wäldern (mit Lichteinfall) vor, wächst auf Waldrändern und liebt eher schattige Plätze wie z.B. auch Bachufer.
Bei uns im Osten (z.B. in der Lobau oder im Wienerwald) treibt der Bärlauch zumeist schon im März aus und bedeckt oft den Waldboden massiv. Ist der Bärlauch am Vergilben, so ist auch der typische Knoblauchgeruch in der Luft – genau dieser Duft ist auch besonders dafür verantwortlich, dass Bärlauch als Wildgemüse so beliebt ist.Die (zumeist 2) Blätter des Bärlauchs werden zumeist zwischen 10 und 30 cm lang. Der Bärlauch besitzt darunter schlanke, längliche Zwiebeln, welche als Überdauerungsorgan dienen.
Wenn die ersten Frühlingstemperaturen erreicht sind, schießen die Bärlauchblätter dann aus der Erde und werden in der Regel im März und April geerntet. Die schmackhaftesten Blätter gibt es, wenn der Bärlauch noch nicht blüht (zumeist Mai bis Juni).
Die Blüten des Bärlauchs sind weiß und kugelförmig angeordnet, nach der Blüte bilden sich grüne Fruchtkapseln (Knospen), die (solange noch grün) auch ziemlich knoblauchartig schmecken und auch gegessen bzw. in der Küche verwendet werden können.
Wenn der Bärlauch blüht bzw. am vergilben ist, sollte man die Blätter nicht mehr verwenden (der Geschmack lässt dann stark nach) – darüber hinaus sind dann (zumeist im Mai) auch schon die ähnlich aussehenden Blätter des Maiglöckchens am Start…
Ob der Verwechslungsgefahr mit den (giftigen!) Blättern des Maiglöckchens, der Herbstzeitlosen bzw. des gefleckten Aaronstabs sollte man sich (noch vor dem Sammeln) unbedingt einmal den Unterschied dieser Blätter ansehen – die Unterscheidung ist mit ein paar Bildern, Grundinfos und mittels Knoblauchgeruch gar nicht so schwer. Aufpassen ist aber unbedingt gefragt – Jahr für Jahr gibt es Berichte über teils schwere (sogar tödliche) Vergiftungen.
Beim Link (am Ende des Artikels) finden Sie recht gute Infos – auch ist es ratsam, sich vielleicht einmal von routinierten „Bärlauchsammlern“ einweisen zu lassen.
Die „echten“ Bärlauchblätter sind in der Küche ein richtiger Renner: Bärlauchpesto, als Gewürz, Bärlauchbutter, Suppen, Aufstriche, Bärlauchsaucen etc. – hier findet man im Net unzählige Rezepte und Verwendungsmöglichkeiten.
Standort und Pflege von Bärlauch
Im Prinzip gibt es ja in unseren Wäldern Bärlauch zum „Saufüttern“ – ein kleiner Ausflug in den nächsten Wald zur richtigen Zeit reicht da völlig aus, den Privatbedarf zu decken.
Wer sich aber ein paar Plänzchen in den Garten holen möchte, sollte waldähnliche Bedingungen bieten können:
Bärlauch mag nämlich feuchte, kalkreiche und lehmige Böden, schattige Plätze zu denen im Frühling aber auch die Sonne ein wenig vorbeikommt (aber nicht zuviel davon!). Plätze unter laubabwerfenden Bäumen oder Sträuchern (die im späteren Frühling bzw. im Sommer dann für Schatten sorgen) sind hier wohl ideal.
Bei meinen Versuchen mit Bärlauch hat sich gezeigt, dass zu sonnig gesetzte Exemplare sehr rasch verschwinden.
So Sie Bärlauch aus dem Wald ausgraben (ein paar Pflänzchen reichen), beachten Sie, das die Zwiebeln schon ein paar Zentimeter tief sitzen – ausreißen ist hier kaum möglich, ausgraben (mit einer kleinen Handschaufel) hingegen sinnvoll.
So Sie Bärlauch via Samen vermehren wollen, beachten Sie, dass die Samen Kaltkeimer sind – diese müssen zuerst eine Frostperiode überstehen, die selbst geernteten Samen keimen demnach erst im nächsten Frühling.
Hat der Bärlauch einen netten Platz im Garten gekriegt, vermehrt sich dieser aber ohnehin via Zwiebelteilung und bildet gerne (wie auch im Wald oder am Waldesrand) große Horste.
So sich der Bärlauch gut entwickelt, ab und an auch darauf achten, dass diese Horste nicht zu groß werden – sonst gibt es nämlich „Bärlauchpest“ statt „Bärlauchpesto“;-)
Düngen müssen Sie den Bärlauch im Normalfall nicht, auch die Gießkanne ist im Normalfall (so der Frühling nicht zu trocken ist) auch nicht notwendig – es reicht der normale Niederschlag.