Schachbrettblume – mag es gerne feucht
Eine insbesondere im zeitigen Frühjahr sehr beliebte Zierpflanze, welche es auch in den Märkten zu erwerben gibt, ist die Fritillaria meleagris. Oft auch nur als „Fritillaria“ (das ist die Gattung, der u.a. auch die Kaiserkrone -Fritillaria imperialis– angehört) bezeichnet, gehört die Fritillaria meleagris zu den beliebteren Frühlingsblumen im Lande – insbesondere die „schachbrettartige“ Musterung und die Farben (zumeist in violett-weiß gehalten, siehe Bilder) erfreuen die Blumenfreunde.
Auch die Namen „Schachblume“ oder „Kiebitzei“ werden gerne für die Fritillaria meleagris verwendet – dies aber wohl eher in Deutschland.
Die Fritillaria meleagris entstammt der Familie der Liliengewächse und der Gattung Fritillaria, in welcher sie auch die „Typusart“ darstellt.
Bei der Schachbrettblume handelt es sich um eine heimische Blume, die von Frankreich über das Alpenvorland über den Balkan bis nach Rumänien vorkommt. In Österreich findet man die Schachbrettblume nur an wenigen Standorten – so ist bietet z.B. die Oststeiermark oder das Südburgenland da und dort geeignete Plätze. So selten, dass die Blume bei uns auch geschützt ist.
Als Überdauerungsorgan hat die Fritillaria meleagris eine eher kleine Zwiebel (1 bis 2 cm) zur Verfügung aus welcher im Frühling dann die Blütenstände hervorschießen. 30 bis 50 cm kann die Fritillaria da schon an Höhe gewinnen. Das Blattwerk ist eher unspektakulär – aber dafür kauft man die Blume ja auch nicht…
Die Schachbrettblume ist oft schon im Jänner oder im Februar im Handel zu sehen, in der freien Natur wird sie aber wohl erst ca. im März (je nach Witterung und Standort) aus dem Winterschlaf erwachen und folglich im April bis in den Mai erblühen.
Bestäubt wird die Schachbrettblume bevorzugt von Bienen oder Hummeln – welche sich von unten in die zumeist violetten Blütenstände begeben. Aber auch weiße, dunkelrote, rosaartige, rötliche oder bräunliche Blüten sind im Handel zu finden.
Leider hängen die Blüten nach unten – sonst wäre die Blume wohl noch eine Spur attraktiver anzusehen – das Schachbrettmuster sowie die schöne Färbung reicht aber den Liebhabern auch aus, um diese Zierpflanze gerne zu erwerben und auch zu kultivieren.
Die winterharte, mehrjährige Fritillaria meleagris ist giftig (Zwiebel und Pflanze) – also Vorsicht beim Berühren!
Pflege und Standort Fritillaria meleagris – Schachbrettblume
Es ist nicht verwunderlich, dass die Schachbrettblume in Österreich (und auch in anderen Ländern) geschützt ist: Sie hat nämlich durchaus hohe Standortansprüche und kommt daher eher selten vor!
So mag sie es einerseits vollsonnig, zu warm sollte es aber über den Sommer im Boden auch nicht werden. Vielmehr mag sie lehmige Böden (gerne auch Tonböden), die man mit etwas Sand anreichert. In der Natur sind Feuchtwiesen der bevorzugte Platz – und diese werden ja leider immer weniger.
Das macht die Pflege der Schachbrettblume gar nicht so einfach – wie ich auch beim Erstversuch im Blumenbeet feststellen musste: Nur 2 Jahre hielt sich die Pflanze, dann dürfte die Zwiebel wohl vertrocknet sein.
Die Gießkanne sollte demnach bei der Schachbrettblume sehr häufig (insbesondere in heißen und trockenen Phasen) vorbeisehen und auch der Boden sollte ständig feucht gehalten werden bzw. Feuchtigkeit auch länger halten. Lehmige Böden sind hier wohl empfehlenswert – diesbezüglich habe ich für den zweiten Versuch auch Erde aus dem Südburgenland mitgenommen (nicht gestohlen – ich habe dort eine Wiese…).
Schon recht bald nach dem Verblühen zieht die Pflanze langsam ein (und bildet dabei idealerweise auch noch Samenstände) – man sollte den Standort der Pflanze auch im Sommer ab und an mit Wasser versorgen. Pflanzenteile erst entfernen, wenn diese komplett vertrocknet sind!
Die Vermehrung der Fitillaria meleagris erfolgt entweder über Tochterzwiebel (nicht trocknen, gleich nach dem Ausgraben wieder einsetzen und feucht halten) oder über Samen. Die Samen der Fritillaria sind Kaltkeimer (überwintern erst einmal und keimen dann erst im nächsten Frühling).
Während die Wasserversorgung (plus das Substrat) der Pflanze besonders wichtig ist, ist das Düngen eher sekundär. Die Fritillaria meleagris ist nicht sehr anspruchsvoll, freut sich aber ab und an über Kompostgaben und ist auch ein wenig Normal-Blumendünger nicht abgeneigt.
Über etwaige Vermehrungserfahrungen werden wir an dieser Stelle noch berichten – die Samen sind jedenfalls schon einmal geerntet, benötigen aber noch eine Kälteperiode bevor diese keimen. Hier gäbe es einerseits die Möglichkeit der Stratifizierung via Kühlschrank (4-5 Wochen) – andererseits (was ich machen werde) das Ausbringen im Herbst bzw. im (noch kalten) Frühling.
Erfolgsberichte kann es demnach frühestens 2025 geben 😉