Zucchini

Zucchini – immer häufiger auch im Beet

Zucchini Frucht Juni

Zucchini Frucht Juni

Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina lautet der lateinische Begriff für eines der Gemüse, welches in den letzten Jahrzehnten einen ziemlichen Siegeszug in den heimischen Küchen feiern konnte: Zucchini.

Der „kleine Kürbis“ ist eine Unterart des Gartenkürbis und folglich auch der breiten Pflanzenfamilie der Kürbisgewächse zuzuordnen.

Aus verschiedenen Züchtungen von Gartenkürbissen entstand in Italien diese einhäusige (=weibliche und männliche Geschlechtsorgane in separaten Blüten, aber auf einer Pflanze) Gemüsepflanze, die es mittlerweile natürlich auch schon in unsere Gärten geschafft hat.Schon sehr früh im Jahr kann man kleine Setzlinge in den Bau- und Gartenmärkten (oder sogar im Supermarkt) erwerben – passen Sie aber hier auf, dass Sie die Zucchinipflänzchen nicht zu früh setzen: Frost und Kälte mögen Zucchini (man sagt übrigens „Die Zucchini“) nämlich gar nicht. Ende März oder im April tauchen Zucchinisetzlinge zwar oft schon im Markt auf – einsetzen sollte man diese aber erst, wenn kein Frost mehr zu erwarten ist bzw. auch keine Kälteperiode mehr in Sicht ist!

Während man Zucchinikeimlinge optisch kaum von Melonen, Gurken oder Gartenkürbissen unterscheiden kann, haben größere Pflanzen dann (im Gegensatz zum Gartenkürbis) deutlich weniger Ranken und auch kleinere Blätter.

Gelber Zucchini Cucurbita Pepo

Gelber Zucchini Cucurbita Pepo

Zumeist ist die Zucchini (es wird auch nicht stören, wenn Sie „Der Zucchini“ in der Einzahl verwenden) grün, immer häufiger sieht man aber auch gelbe Zucchini. Auch gestreifte Varianten werden immer häufiger, sogar weiße Zucchini soll es geben. Wo ein Markt, da auch viele Züchtungen.

Im Normalfall ist die Zucchini länglich, aber auch bei den Formen hat sich in Sachen Züchtung schon viel getan und es gibt auch durchaus schon häufiger runde Formen zu erwerben.Zucchini erleben in der Küche einen wahren Boom – gesunde Ernährung und Vegetarismus sorgen für eine verstärkte Nachfrage. Auch die vielseitige Verwendung (roh gegessen, am Grill, gekocht oder auch gebraten) öffnet dem Zucchini-Gemüse viele Türen.

Auch die Blüten von Zucchini finden in der Küche Verwendung – wobei es zumeist den (oft überschüssigen) männlichen Blüten (erkennbar durch einen längeren Stiel und dem Fehlen eines Fruchtknotens unter den Blütenblättern) an den Kragen geht.

Zucchinipflanze jung mit Blüten

Zucchinipflanze jung mit Blüten

Was Zucchini auch beim „Garteln“ so beliebt macht: Zucchini sind sehr pflegeleicht und bringen sehr häufig auch ziemlich unpackbare Rekordernten ein. So ist es durchaus üblich, dass eine Zucchinipflanze innert einer Woche 4 bis 7 kleine Früchte ausbildet, welche man idealerweise in einer Länge von 10 bis 15 cm (manche lassen auch 25 cm gelten) erntet.

Nur 5 bis 6 Wochen dauert es im Frühsommer vom Keimling bis zur ersten Ernte – und passt das Wetter, trägt die Zucchinipflanze dann bis in den Oktober hinein. Angebaut bzw. ins Freiland gesetzt wird erst dann, wenn es sicher keine Nachtfröste mehr gibt – wer besonders mutig ist und dann doch noch Angst kriegt, dass es frostig wird, könnte z.B. ein großes Glas (ich nehme hier immer ein kleines, altes Aquarium) über die Pflanze stülpen.

Wirklich schmackhaft sind primär die kleineren Früchte (10 bis 15 cm), je größer man die Zucchini wachsen lässt (50cm und 5 Kilo sind da schon möglich), desto weniger Geschmack weisen diese auf.  Solche langen und dicken Zucchiniriesen sind dann aber dafür auch deutlich länger als kleine Zucchini (ca. 10 Tage) haltbar, bilden unter der Schale dann ein holziges Gewebe und können noch nach Monaten (wie ein Kürbis) verarbeitet werden.

Die Keimdauer von Zucchinisamen beträgt ca. 10 Tage bis 2 Wochen, wer also Zucchini vorzüchten möchte, kann im April damit loslegen und (so das Klima bzw. die Zone passt und die Wetterprognosen günstig sind) im Mai dann ins Freiland wechseln.

Zucchini junge Pflanze Mai

Zucchini junge Pflanze Mai

Geerntet wird dann von Juni bis in den Oktober rein – bei der Ernte gibt es aber von Jahr zu Jahr sehr unterschiedliche Erfolge: Zucchini mögen nämlich warme Witterung und Wasser, ist der Sommer aber kalt und nass, bilden sich gerne hauptsächlich männliche Blüten und es wird auch mit der Bestäubung sowie dem Wachstum nicht so toll aussehen.

Es gibt dann oft Wochen, wo man sehr wohl Blüten sieht, diese dann aber nicht wirklich anwachsen und mit ein paar cm Größe wieder absterben. Nachhelfen kann man hier bei der Bestäubung: Ob mit Pinsel oder direkten Reiben via männlicher und weiblicher Blüten – mehr Infos dazu bei den Linktipps!

Standort und Pflege Zucchini

Zucchini Jungpflanze - gerade aufgegangen

Zucchini Jungpflanze – gerade aufgegangen

Zucchini lieben einen warmen und sehr sonnigen Standort mit humusreichen/nahrstoffreichen Boden (viel Kompost einbringen!), der zwar locker sein sollte aber auch gute Feuchtigkeit aufweist.

Drücken Sie die Samen nach der Nachtfrostzeit bei der Direktsaat ca. 1-2 cm unter die Erde und gießen Sie ein wenig drüber – und sorgen Sie schon im Vorfeld darauf, dass die bald kommende Zucchinipflanze genug Platz für ihre Blätter hat. Diese Sorgen dann auch dafür, dass die Erde darunter nicht so rasch austrocknen und die Jungfrüchte keinen Sonnenbrand bekommen.

Zucchinipflanzen im Juni

Zucchinipflanzen im Juni

1-2 m2 Platz pro Pflanze wird oft empfohlen – ich schaffe das leider fast nie (Beete zu klein, Samen zu viel – Sie kennen das häufigste Gärtnerproblem wahrscheinlich..) – siehe Bild. Auch im Topf am sonnigen Balkon lassen sich Zucchini sehr gerne züchten – auch hier auf ausreichend Humusgaben sowie Wassernachschub achten.

Sind die Zucchinifrüchte ca. 10 bis 15 cm lang (oder: wie es Ihnen beliebt), schneiden Sie diese mit einem Messer (muss nicht sehr scharf sein) am Fruchtansatz ab – je jünger die Zucchini, desto leichter kann man diese auch mit den Händen „abknacken“.

Wenn Sie zuviele Zucchinifrüchte an einer Pflanze belassen und diese deutlich über die oben genannten Größen wachsen lassen, werden sich normalerweise deutlich weniger Jungfrüchte  bilden: Die Zucchini wachsen nämlich gewaltig rasch und werden dann bis zu 5 Kilogramm schwer. Ab und an zur Ernte vorbeikommen, macht somit sicher Sinn – den Zucchini kann man fast beim Wachsen zusehen!

Zucchini mit Frucht Ende September

Zucchini mit Frucht Ende September

Noch zwei Tipp zu den kleinen Zucchinis (egal gekauft oder aus dem Supermarkt): Diese nicht unter 8 bis 10 Grad lagern und auch nicht neben Äpfel oder Tomaten legen.

In Sachen Vermehrung von Zucchini kann ich leider noch nicht mit eigenen Erfahrungen dienen: Diese sollte aber einfach via ausgereiften Zucchini möglich sein. Oft entstehen da aber (insbesondere durch Kreuzung mit benachbarten Kürbissen bzw. Zierkürbissen) ziemlich ungenießbare „Mutanten“, welche sogar giftig sein können! Da risikere ich persönlich lieber ein paar Euronen für ein Samensackerl.

Häufige Krankheit bei Zucchini: Mehltau. Häufige Bedrohung (insbesondere für Jungpflanzen und junge Früchte): Nacktschnecken. Hier Infos in Sachen: Nacktschnecken bekämpfen

Giesskanne Zucchini:

Zucchini mit Früchten und Blüten

Zucchini mit Früchten und Blüten

Nach dem Eingießen im Mai (bei gekauften Pflanzen) kommt die Zucchini normalerweise mit den üblichen Niederschlägen ganz gut aus – nur in Trockenperioden anfangs etwas mit der Gießkanne nachhelfen.

Sobald sich Blüten und Früchte bilden (schon nach wenigen Wochen zu erwarten), regelmäßig gießen, aber den Boden nicht überschwemmen – letzteres kann leicht zu Fäulnis von Pflanze bzw. Blüte führen. Manche mulchen den Boden sogar (z.B. mit Stroh) – das führt zur besseren Blütenentwicklung (und weniger Schneckenfraß) und verhindert rasches Austrocknen des Bodens.

Durch die Blätter sowie die dicken Stängel ist der Wasserbedarf der Pflanze mittel bis hoch – und natürlich den Niederschlägen anzupassen.

Weitere Infos und Tipps zur Zucchini:

Zucchini-Pflegetipps bzw. Zucchini selber bestäuben

Basisinfos Zucchini auf Wikipedia

Rezepte Zucchini