Dicker Kaudex aus Südafrika – Ipomoea bolusii
Der nächste Kaudex, welchen ich nicht bei meinem Lieblingsexotenhändler Exotic Plants stehen habe lassen können stammt von Ipomoea bolusii, auch unter Ipomoea bolusiana, Ipomoea simplex, Impomoea angustisecta oder Impomoea mensenterioides bekannt.
Sehr gerne wird Ipomoea Bolusii auch mit der sehr ähnlichen Ipomoea holubii verwechselt, welche sich durch dickere Blätter, längeren Ranken bzw. auch mehr Blüten unterscheidet.
Ipomoea bolusii stammt jedenfalls aus der Familie der Windengewächse („Convolvulaceae“) und ist im Süden Afrikas gleich in mehreren Ländern wie Südafrika, Tansania, Namibia, Madagaskar & weiteren Ländern zugegen.Dort bevorzugen die Kaudexpflanzen die Savanne, Waldränder bzw. Waldlichtungen bzw. Grasland, wo sie sich im sandigen bzw. felsigen Untergrund einwurzeln und die Trockenphase mittels Kaudex wunderbar überstehen können.
Der besonders schöne Kaudex der Imomoea Bolusii wird 5 bis 20 cm dick und ist relativ rund geformt. Ein klein wenig könnte man auf den ersten Blick auch eine Kokosnuss erblicken. Bis die 20cm erreicht sind, dauert es aber viele viele Jahre – die Pflanze wächst nämlich nur sehr langsam.
In der Wachstumsphase zeigt sich am Kaudex oben dann auch der Auswuchs: Auf Ranken, die angeblich bis zu 3 Meter lang werden können (bei mir noch zu früh, um das zu bestätigen, ein Rankgitter wäre dann sicher hilfreich) erscheinen dann dünne Blätter.
Wirklich eine Pracht sind die rosa-violett-weißen Blüten (siehe Bild) der Imomoea Bolusii, welche ein wenig den Blüten der Ackerwinde ähneln.
Leider hält die Blütenpracht nur sehr kurz an – wer nicht regelmäßig seine Exoten besucht, kann die Blüte sogar versäumen…
Im Herbst sterben die Ranken dann (wie bei vielen Kaudexpflanzen) ab, sind diese trocken, kann man diese auch gänzlich entfernen.
Pflege und Standort Ipomoea Bolusii
Als Afrikanerin hat es Ipomoea Bolusii natürlich sehr gerne warm bzw. heiß – und sonnig.
Räumt man die Pflanze im Frühjahr bei (sicheren) 10 bis 15 Grad Nachttemperatur aus dem Winterquartier (hier wäre ein Glashaus bzw. ein Wintegarten wohl ideal, ein kälterer Raum mit 15-20 Grad tut es zur Not aber auch), stellen Sie den Kaudex aber erst einmal maximal halbschattig.
Eine gute Drainage ist bei der Substratwahl sehr relevant, ich verwende hier einen Kakteenmix.
Treibt die Pflanze im Frühling aus, so sind Wassergaben alle 3-4 Tage durchaus willkommen, lassen Sie das Substrat aber auch in Wachstumszeiten und bei Sommerhitze immer gut abtrocknen. Wie immer bei exotischen Kaudexpflanzen aus südlichen Gegenden gilt auch hier: Weniger ist oft mehr, zu viel Gießkanne hat schon so manchen Kaudex gesprengt. Staunässe ist sowieso der Todfeind.
So die Pflanze dann einzieht (in der Regel im Herbst), nicht mehr gießen – maximal ein kleines Schlückchen pro Monat (fürs schlechte Gewissen des Gärtners) wird da schon vertragen, normalerweise sollte aber (bis zum Austrieb) völlige Trockenheit nichts ausmachen. Schließlich ist da ja ein dicker Kaudex…
Vermehren kann man Ipomoea Bolusii via Samen oder Stecklinge – beides noch nicht probiert.
Die durchaus nicht sehr häufig zu findenden Pflanzen kosten bei uns (ab 10 cm Durchmesser) locker 50 bis 100 Euro.