Engelstrompeten

Engelstrompeten – Brugmansia

Engelstrompete Blüte im September

Engelstrompete Blüte im September

In ausgesprochen vielen heimischen Gärten findet sich die Engelstrompete (Brugmansia), welche sich seit vielen Jahren ob ihrer Blütenpracht größter Beliebtheit erfreut und regelrechte Nachbarschafts-Zuchtwettbewerbe ausgelöst hat.

Die Brugmansia kommt ursprünglich aus den Anden in Südamerika, ist aber in einigen Farben, Arten und Formen längst über den ganzen Erdball verbreitet.

Sie kommt aus der Familie der Nachschattengewächse und wird sehr gerne auch mit den Trompetenblumen (bzw. dem Trompetenbaum) verwechselt.

Eine Engelstrompete ist eine 2 bis 5 Meter hoher Strauch bzw. auch Baum, welcher bei uns primär als Kübelpflanze kultiviert wird – strengere Fröste hält die Brugmansia nämlich nicht aus.Von April bis in den Sommer zeigen sich die großen Blätter der Engelstrompeten, zumeist ab August bis in den Oktober (in manchen begünstigten Lagen auch bis in den November) färben sich die Blätter dann langsam gelb und fallen ab – nun ist nämlich die große Stunde der Blüten gekommen und diese benötigen viel Saft:

Diese werden 25 bis 40 cm lang und benötigen einige Wochen bis zur spektakulären Blüte – dann aber zahlt sich das Warten aus: Die Blüten (gibt es in einigen Farben) öffnen sich dann (zumeist am späteren Nachmittag bis in den Abend hinein) und verströmen auch einen (zumeist) ausgesprochen angenehmen Duft.

Sind die Blüten dann nach einigen Tagen verblüht, sollte man diese entfernen.

Pflege von Engelstrompeten (Brugmansia)

Engelstrompeten Austrieb im April

Engelstrompeten Austrieb im April

Prinzipiell sind Engelstrompeten eher pflegeleichte Pflanzen – auf ein paar Sachen sollte man aber schon Rücksicht nehmen, insbesondere, wenn man die Nachbarspflanzen überholen möchte;-)

Ganz wichtig bei den Engelstrompeten ist das Substrat: Die Erde sollte durchaus nährstoffreich sein (also nicht die Billig-Blumenerde), oft gibt es sogar eigenes Erden für Engelstrompeten im Handel.

Kalkhältige Erde darf man durchaus hinzumischen, Kalk mögen die Pflanzen nämlich sehr wohl. Besonders wichtig ist auch ein großer Topf – die Engelstrompeten waschen bei guter Pflege nämlich recht rasch und der Perfektionist (also nicht ich) wechselt alle 2 Jahre die Erde.

Meine Brugmansia sind beim Tippen dieser Zeile schon 6 Jahre im selben (nunmehr zu kleinen) Topf – und zeigen sich trotzdem durchaus blühfähig. Wiewohl ich natürlich keine Engelstrompeten-Meisterschaften gewinnen werde. Aber versprochen: Im nächsten Frühling gibt’s neue Erde (Normalerde mit ein wenig Kompost) und auch größere Töpfe.

Engelstrompeten vor der Blüte

Engelstrompeten vor der Blüte

Wichtig ist auch der Standort der Engelstrompeten: Die schweren Töpfe sollte man nicht zu rasch in die pralle Frühlingssonne stellen, auch wenn die Pflanzen wärmehungrig sind, sind ihr auch die heißen Südplätze im Hochsommer etwas zu heiß. Bei mir lautet der ideale Kompromiss über die ganze Gartensaison: Halbschatten. Haben sie zusätzlich noch einen Platz an einer Hausmauer (windgeschützt und warm), freut das die Engelstrompeten ebenfalls sehr.

Bis zu den ersten Frösten bleiben meine Engelstrompeten im Freien, Frost ist für die Pflanzen (auch wenn sie leichte Fröste wohl überstehen) aber gar nicht geeignet.  Im Winterquartier (bei mir eine Garage mit über Null Grad) sollte man bei dunkler Überwinterung die Engelstrompeten deutlich zurückschneiden – keine Panik, wenn da und dort ein Ast einschrumpelt: Im Frühjahr darunter abschneiden und der nächste Austrieb kommt (fast) sicher.

Das Schneiden der Engelstrompeten macht schon aus Platzgründen durchaus Sinn: Die Dinger sind nämlich ziemlich „unkaputtbar“ und auch das Vermehren ist mit großer Wahrscheinlichkeit sehr erfolgreich:

Blüten Engelstrompete im September

Blüten Engelstrompete im September

Sowohl die Vermehrungen mit Stecklingen als auch über Beeren (auch schon probiert, die Schoten ausreifen lassen, über den Winter dann trocken halten und im warmen Frühjahr dann kulivieren) ist ziemlich einfach!

Ideal wäre für die Überwinterung eine Temperatur von 10-15 Grad – das schafft man aber wohl nur mit Wintergarten oder Glashaus.

Bezüglich Dünger bin ich selbst sehr faul und meine Engelstrompeten kriegen nur alle 2 Wochen etwas Blumendünger – ideal wäre ein sehr nährstoffreicher Dünger und häufigeres (alle 2 Jahre) Umsetzen in neue Erde – es gibt kaum so massive Starkzehrer wie die Engelstrompeten! Spezialdünger für Engelstrompeten gibt es auch im Fachhandel!

Gedüngt wird jedenfalls ab Austrieb im Frühjahr bis zum Sommerende.

Gießkanne Brugmansia – Engelstrompete

Engelstrompeten Blätter von oben

Engelstrompeten Blätter von oben

Nicht nur Dünger liebt die Brugmansia in Hülle und Fülle: Sie ist auch eine ziemliche Tschecherantin (für Nicht-Österreicher: „Trinkerin“). Unglaublich, was da an manchen Sommertagen „weggesaugt“ wird…

Während der Wachstumszeit halten Sie die Engelstrompeten unbedingt dauerhaft feucht, besonders im Sommer sind die Wassergaben rasch aufgesogen und (je nach Standort, Substrat, Hitze bzw. Pflanze) man kann ab und an sogar 2x täglich gießen. Da darf an heißen Tagen sogar etwas Wasser im Untersetzen verbleiben – das wird dann sehr rasch wieder weg sein.

Dauerhafte Staunässe ist aber natürlich auch zu vermeiden – insbesondere im kühleren Winter sind die Engelstrompeten dann doch anfällig gegen Fäulnis.

In Sachen Wasser freut sich die Brugmansia durchaus über kalkhältiges Leitungswasser!

Im Winter reicht es, wenn die Wurzelballen feucht gehalten werden – je nach Überwinterungsort also ab und an ein wenig Wasser verabreichen.

Weitere Infos Engelstrompeten:

Engelstrompeten – Brugmansia