Hibiscus coccineus

Scharlach-Hibiskus – Hibiscus coccineus

Blüte Hibiscus coccineues

Blüte Hibiscus coccineues

In unseren Breiten ist der Gartenhibiskus ja wohlbekannt und auch in sehr vielen Gärten weit verbreitet. Schon deutlich exotischer -und trotzdem immer häufiger im Gartenhandel gesehen- ist der Hibiscus coccineus, auch als „Scharlach-Hibiskus“ bezeichnet.

Seine deutsche Bezeichnung hat der Hibiscus coccineus von der scharlachroten Blüte – welche sogar Gartenfreunde erfreut, die nicht so viel Wert auf herrliche Blüten legen. Also auch mich;-)

Hibiscus coccineus entstammt der Familie der Malvengewächse – und ist ein US-Amerikaner! Vorkommen in Florida bzw. Georgia weisen schon darauf hin, dass die Zuteilung in unsere Exotenrubrik nicht von ungefähr kommt – und der Vergleich mit dem „normalen“ Hibiskus etwas hinkt.Während wir den Gartenhibiskus (in seinen vielen unterschiedlichen Blütenfarben) bei uns als problemlosen Strauch kultivieren, handelt es sich beim Scharlach-Hibiskus um eine Staude, welche rund einen Meter hoch wächst.

Und das ist nicht der einzige Unterschied:

Hibiscus coccineus Austrieb im April

Hibiscus coccineus Austrieb im April

Der Hibiscus coccineus zieht nämlich im Herbst gänzlich in die Wurzeln ein – übrig bleibt dann nur noch der vertrocknete Stamm. Im Frühjahr treibt die Pflanze dann aus dem Wurzelstock gänzlich neu aus (siehe Bild).

Gekauft wird der Scharlach-Hibiskus primär wegen seiner spektakulären und großen, roten Blüten, welche sich nach der Bildung des Laubwerks dann eher spät (bei mir im August/September) zeigen.

Verkauft wird Hibiscus coccineus sehr gerne auch als „winterharte“ Pflanze – diesbezüglich möchte ich aber unbedingt warnen: Die meisten (halbwegs normalen) Winter bei uns überlebt der Scharlach-Hibiscus bei uns nicht im Freien (bzw. ohne Winterschutz) – ein „Auspflanzen“ ist somit nicht einmal im (wintertechnisch gesehen) relativ harmlosen Osten Österreichs zu empfehlen!

2x versucht – 2x gescheitert…mittlerweile ist der Hibiscus coccineus bei mir eindeutig eine Topfpflanze!

Rund 20 bis 30 Euro kostet eine Pflanze dieser hübschen Hibiskusart – für weitere „Winterhart-Experimente“ eindeutig zu viel und auch schade um die -an und für sich- mehrjährige Pflanze.

Pflege und Standort Hibiscus coccineus

Hibiscus coccineus mit Blättern

Hibiscus coccineus mit Blättern

Wie schon erwähnt: Bei mir ist Hibiscus coccineus eindeutig eine Topfpflanze. Die kommt ab der frostfreien Zeit (zumeist Ende April) aus der Garage raus und gleich in die direkte Sonne – zumeist zeigen sich da auch schon die ersten Triebe, die sich neben dem alten Stammrest (den ich dann vorsichtig entferne) aus dem Boden schieben.

Volle Südseite und Wärme mag der Scharlach-Hibiskus sehr gerne, auch teilsonnig ist o.k.

Eingeräumt wird dann, wenn die Pflanze das Blattwerk verloren komplett hat – zumeist ist das Mitte Oktober bis Ende Oktober der Fall. Sollte die Pflanze einen kleinen Frost abkriegen, ist das kein Problem.

Die Garage wird bei mir frostfrei gehalten und tagsüber beleuchtet (auch für andere Exoten wie Palmen, Orangen, Zitronen etc.) – der eingezogene Hibiscus braucht hier nicht einmal einen guten Platz (kann ruhig auch in einer dunklen Ecke stehen) denn er hält Winterruhe.

5 bis 10 Grad wären hier ideal, es darf aber (erprobterweise) auch weniger sein.

Blüte Hibiscus coccineus

Blüte Hibiscus coccineus

Lassen Sie den Topf trotz Winterruhe nicht gänzlich austrocknen – 1x im Monat etwas befreuchten reicht in der (eher luftfeuchten) Garage z.B. aus. Auch im kühlen Keller (eher in Altbauten) oder in Wintergärten bzw. Glashäusern würde sich Hibiscus coccineus in der Winterruhe wohlfühlen.

Gedüngt werden sollte nur in der Wachstumszeit bis zur Blütezeit (April-September) – hier gibt sich der Hibiskus mit Normaldünger (alle 14 Tage) ziemlich zufrieden. Alle 3-4 Jahre in neues Substrat umsetzen ist auch von Vorteil – qualitative Kübelpflanzenerde reicht dem anspruchsvollen Gast völlig aus.

Während man beim Überwintern nur sehr spärlich gießen sollte („leicht feucht halten“), ist Hibiscus coccineus in den Frühlings- und Sommermonaten durchaus durstig und zählt diesbezüglich fast zu meinen „Säufern“. Durchdringendes Gießen ist angesagt – die Pflanze sollte aber den Überschuss aus den Untersetzern relativ rasch aufgesaugt haben. Staunässe ist auch hier nicht zu empfehlen.

Vermehren kann man Hibiscus coccineus via Teilung oder Stecklingen, auch Samen gibt es immer häufiger zu kaufen.