Tränenbaum oder Teufelszunge – Amorphophallus konjac

Amorphophallus konjac – der wunderschöne Stinker

Eigentlich wurde mir mein erster Tränenbaum (bei uns auch oft als Teufelszunge) ja als Titanwurz verkauft – eine gleichfalls aus der Familie der Aronstabgewächse stammende Pflanze.

Amorphophallus Kognac blüht

Amorphophallus Kognac blüht

Gekauft habe ich den Amorphophallus konjac (oder auch Amorphophallus rivieri) ja primär ob seines spektakulären Blattes, welches im Sommer ca. 1-1,5 Meter (bei mittelgroßen Pflanzen) aus der Knolle wächst und ein durchaus attraktiver (ein blättlicher Regenschirm mit gesprenkeltem „Stamm“, fast wie ein kleiner Baum) Anblick ist.

Nach der ersten Überwinterung im Keller beging ich noch den Fehler, die Knolle gleich kräftig einzugießen – vielleicht mit ein Grund, warum sich hier noch kein Blütenstand ausging.

Nach dem 2. Winter wurde dann alles richtig gemacht (siehe weiter unten) und die Identität des Amorphophallus sollte sich dann bald recht eindeutig klären: Die Teufelszunge zeigte binnen weniger Wochen einen gewaltigen Blütenstand – und plötzlich (am Höhepunkt der Blüte) stank es im Hause gewaltig!

Teufelszunge – die tolle Knolle aus Asien

Sieht man vom Gestank der Blüte (die Insekten zwecks Bestäubung anlocken soll) ab, ist Amorphophallus (der Namen leitet sich eindeutig vom Blütenstand ab – Sie werden staunen!) eine absolut pflegeleichte Pflanze, die vom Frühling bis zum Herbst in unterschiedlichen Erscheinungsarten Freude macht.

Amorphophallus Kognac blüht

Amorphophallus Kognac blüht

Blüte Amorphophallus von oben

Blüte Amorphophallus von oben

Amorphophallus Konjac - Teufelszunge, Blick in die Blüte

Amorphophallus Konjac – Teufelszunge, Blick in die Blüte

Amorphophallus Konjac - Teufelszunge, Blüte

Amorphophallus Konjac – Teufelszunge, Blüte

Amorphophallus Konjac - Teufelszunge, Blick in die Blüte

Amorphophallus Konjac – Teufelszunge, Blick in die Blüte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ursprünglich kommt die Teufelszunge/der Tränenbaum aus Asien, wo sie gerne halbschattig und eher feucht die große, unterirdische Knolle nährt, welche man auch als „Konjakwurzel“ bezeichnet.

In Japan wird die Konjakwurzel auch als in der Lebensmittelindustrie verwendet und zu Mehl, Kosmetik oder Fruchtsnacks verarbeitet.

In der EU wird das Konjakmehr als Lebensmittelzusatzstoff E 425 gehandelt.„Tränenbaum“ wird die Pflanze desswegen genannt, da sie durch Guttation über das Blatt Wassertropfen abgeben, „Teufelszunge“ ob der Blüte.

In unseren Breiten dient die Pflanze eher nur den Pflanzenliebhabern – auch wäre eine kommerzielle Massenkultivierung im Freien nicht anzuraten, womit wir auch schon bei den Pflegetipps wären:

Amorphophallus konjac: Standort, Pflege, Überwintern

Fangen wir einmal im Frühling an:

Schon im Februar sollte man den Knollen im recht kalten aber frostfreien Keller (ideal!) einen Besuch abstatten: Haben diese nämlich vor, eine Blüte zu bilden (was bei Knollen mit einem Gewicht von +500 Gramm bzw. +10 cm Durchmesser fast immer der Fall ist), ist der Austrieb auf der Knolle nämlich schon sehr früh im Jahr zu entdecken. Auch kleinere bzw. leichtere Knollen haben bei mir schon geblüht!Dann stellen Sie die Knolle ganz einfach (ohne zu gießen – die Knolle hat noch keine aktiven Wurzeln!) hell in eine Schale bzw. einen Untersetzer – und staunen!

Amorphophallus Konjac im Februar

Amorphophallus Konjac im Februar

Die Wärme lässt die Konjakwurzel sehr rasch austreiben und der „Phallus“ wird größer und größer – je nach vorhandener Substanz der Knolle. Passen Sie dabei aber auf, dass die Pflanze nicht aus dem Gleichgewicht gerät und umfällt – das kommt nämlich ob des Riesentriebs häufig vor.

Nach ca. 3-4 Wochen im Hause kommt dann der Höhepunkt: Die Blüte öffnet sich – und fängt fast zeitgleich an, kräftig nach Aas zu stinken.

Bei mir (und wohl auch bei Ihnen) ist das dann der Zeitpunkt, wo der Tränenbaum in die (bei Plusgraden geöffnete) Garage übersiedelt – der Gestank ist nämlich wahrlich nicht auszuhalten. Achten Sie jedenfalls darauf, dass der Tränenbaum dann keinen Frost erwischt.

Nach einiger Zeit verfällt dann der Blütenstand – entfernen Sie diesen aber erst, nachdem sich dieser sich leicht von der Knolle lösen lässt.

Amorphophallus konjac - Blätter von oben Juni

Amorphophallus konjac – Blätter von oben Juni

Amorphophallus Konjac Austrieb Blätter

Amorphophallus Konjac Austrieb Blätter

Amorphophallus konjac Stamm und Blätter im Juni

Amorphophallus konjac Stamm und Blätter im Juni

Die nächsten Wochen macht die Pflanze dann eine kleine Ruhepause – und kommt bei mir dann erst Ende April bzw. Anfang Mai (frostfrei sollte garantiert sein) in die Erde. Normale Erde ist hier erfahrungsgemäß absolut ausreichend, vielleicht auch mit etwas normaler Blumenerde vermischen – die Teufelszunge ist dan nicht sehr anspruchsvoll. Die Knolle sollte jedenfalls unter der Erde verschwinden – nicht zu hoch setzen!

Es muss natürlich kein Topf sein – testweise habe ich Amorphophallus konjac auch schon im Beet erfolgreich eingebracht. Einzig der Frostschutz sollte gewährleistet sein – also im Herbst dann rechtzeigt wieder ausgraben…

Licht benötigt die Pflanze nicht unbedingt viel – Halbschatten hat sich als ideal erwiesen. Auch von erfolgreichen Kulturen im Zimmer habe ich schon gelesen, da ist aber dann viel Licht erforderlich. Auch in der Sonne soll sich die Teufelszunge gut entwickeln.

Amorphophallus Kognac - Mitte März, knapp vor Blüte

Amorphophallus Kognac – Mitte März, knapp vor Blüte

Nach dem Einsetzen der Knolle muss man nun ein wenig Geduld haben – der spektakuläre Frühblüher braucht nämlich nun ein paar Wochen mehr Zeit, sich wieder in anderer Form zu zeigen: Ab Mitte bzw. Ende Mai bzw. auch erst im Juni (je nach Standort und Witterung) schießt nämlich das sehenswerte Blatt aus der Wurzel und entfaltet sich dann später in 1-2 Meter Höhe.

Nun ist es auch höchste Zeit, die Wassergaben zu erhöhen, auch über die eine oder andere Düngergabe (Normaldünger) freut sich die unterirdische Knolle und das spektakuläre Blatt.

So Sie größere Knollen haben möchten, regelmäßig bzw. öfter gießen und auch dafür sorgen, dass deutlich mehr Substrat vorhanden ist, also nur solches rund um die Knolle.

Die Sommermonate über können Sie sich dann am Blatt erfreuen (Bilder folgen hier noch), erst im späten Sommer (Ende August/September) zieht die Pflanze dann ein bis irgendwann der Blattstand umfällt.

Lassen Sie das Blatt dann umbedingt noch an der Knolle – die freut sich über alle Nährstoffe, die Sie noch dem Blatt entziehen kann. Erst wenn sich das Blatt losgelöst hat oder leicht abzunehmen ist, ist es Zeit für den Amorphophallus, sein Winterquartier aufzusuchen. Sollten schon Frühfröste im Anmarsch sein, Knolle mit Blatt irgendwo trocken zwischenlagern bis der „schlabbrige“ Blattrest leicht zu entfernen ist.Überwintern ist ganz einfach: Knolle der Erde entnehmen (ich habe auch schon Knollen in der Erde belassen, auch kein Problem), oberflächlich vielleicht etwas reinigen (nicht zwingend notwendig, ein paar Erdbröserl dürfen schon noch draufbleiben) und in einem frostfreien, aber kühlen, (5-10 Grad wären ideal) Keller etc. einlagern.

Auch ein kühler Wintergarten oder eine frostfreie Garage etc. sind der Konjakwurzel recht, auch Dunkelheit macht ihr nichts aus – nur zu feucht sollte es nicht sein, sonst droht nämlich Fäulnis…

Amorphophallus vor Blüte

Amorphophallus vor Blüte

Frostfrei und trocken – so kommt die Knolle dann fein über die Wintermonate und kann dann im Februar des nächsten Jahres auch schon wieder ihre Kraft zeigen.

Vermehren der Teufelszunge

Wiewohl auch die Anzucht via Samen möglich ist, ist die Vermehrung über Tochterknollen die einfachste Variante.

Eine 500-Gramm-Knolle hat normalerweise schon viele Tochterknollen – einfach im Herbst abtrennen und nächstes Jahr im April/Mai separat einsetzen.

Aus meinem ersten Exemplar (welches ich irrtümlicherweise über ein Jahr als „Titanwurz“ wähnte) sind binnen 3 Jahren schon mehr als 30 junge Amorphophallus konjac geworden, wovon 5 schon geblüht haben.Die tolle Knolle hat sich in 3 Jahren ohne große Mühe von 400 Gramm auf 2200 Gramm entwickelt – die Blüte und das Blatt (man ist geneigt „die Blätter“ zu schreiben) sind gewaltig.

Amorphophallus knapp vor Blüte

Amorphophallus knapp vor Blüte

Giesskanne:

Erst wenn die Knolle im Frühling in die frostfreie Erde kommt und Wurzeln bildet, hat sie auch wirklich Durst – welcher sich erhöht, sobald der Blattstand kräftig wächst.

Gießen einstellen, sobald das Blatt den Rückzug antritt.

Ein beliebter Verwandter von Amorphophallus konjac ist übrigens: Amorphophallus atroviridis

Infos Amorphophallus konjac

Teufelszunge Wikipedia
Amorphophallus konjac

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