Bananen

Bananen in unseren Breiten wenig blühfreudig

Bananen reif

Bananen reif

Die Banane (lat. Musa) aus der Familie der Bananengewächse (Musaceae) gehört wohl zu den bekanntesten und beliebtesten Früchten der Welt und hat in unseren Obstregalen neben den (meist heimischen) Äpfeln und den Orangenfrüchten schon seit vielen Jahrzehnten einen Fixplatz.

Egal ob Sommer oder Winter: Bananenimporte gibt es schon lange ganzjährig und man möchte (nach einem Blick auf die Herkunftsländer) meinen, dass die Bananen ursprünglich aus Südamerika kommen. Irrtum!Die meisten der rund 70 Arten (von denen es mehr als 1.000 Kreuzungen/Varianten gibt) haben ihren Ursprung nämlich im subtropischen Asien bzw. auch im westlichen Pazifikraum – Wikipedia lehrte mich, dass gerade eine Art in Afrika (Tansania) bekannt ist.

Wiewohl Länder wie Indien, China, Indonesien oder die Philippinen nach wie vor Hauptproduzenten von Bananen sind, kommen die meisten Bananenimporte für Europa mittlerweile längst aus südamerikanischen Ländern wie Ecudador, Guatemala, Kolumbien oder Costa Rica. Wohl sind hier die Spanier nicht ganz unschuldig, die schon bald erkannt haben, dass die in Europa schon im Mittelalter bekannte Banane auch in Südamerika gut wächst.

Bananenstaude Schönbrunn

Bananenstaude Schönbrunn

Die bei uns primär vertriebene und bekannte Banane wird auch „Dessertbanane“ genannt und trägt den lateinischen Namen Musa x paradisiaca.

Bananen sind immergrüne Pflanzen mit Rhizomen unter der Erde, welche Ausläufer bilden. Je nach Art werden die Bananenstauden einen halben Meter bis zu 10 Meter hoch.

Bananen haben einen sehr hohen Wasseranteil – was man auch beim Entfernen (stammnah abschneiden) von nicht mehr schönen Blättern deutlich sehen kann.

Normalerweise sind die meisten Bananen nicht winterhart, sehr wohl gibt es aber winterharte Sorten, die dann im Frühling wieder aus dem Boden schießen und wieder einen „Scheinstamm“ ausbilden, der im Idealfall sogar Blüten trägt bzw. Früchte ausbildet.

Banane Regenwaldhaus in Schönbrunn

Banane Regenwaldhaus in Schönbrunn

Die klassischen „Supermarktbananen“ gehen sich bei uns zwar im Normalfall nicht aus, da und dort habe ich aber auch in Österreich schon spektakuläre Blüten von Bananen gesehen, welche dann Früchte im sogenannten „Bananenbüschel“ ausbilden. Biologisch gesehen sind das übrigens Beerenfrüchte.

Kulturbananen bilden auf den 20-30cm langen Früchten übrigens keine Samen aus – sie müssen also die gekauften Dessertbananen nicht nach Samen untersuchen…

Nach der Fruchtausbildung stirbt der Hauptstamm der Banane dann leider ab – im Normalfall geht es aber bei uns Früchte bildenden Bananenpflanzen ohnehin so gut, dass diese schon lange viele Kindeln (Ableger) zwecks Vermehrung gebildet haben.

Hat man also das Privileg einer blühenden bzw. fruchtenden Bananenpflanze, sollte man sich darüber primär freuen – und dann gleich die vielen Tochterpflanzen in neues Substrat verbringen.

Pflege und Standort Bananenpflanze

Banane im Topf

Banane im Topf

Vorab: Ich habe es bisweilen noch nicht geschafft, eine Banane zum Blühen/Fruchten zu kriegen – dies liegt aber wohl weniger an der fehlenden bzw. falschen Pflege sondern vielmehr an der nicht idealen Überwinterung.

Die wärmeliebenden Südfrüchte mögen nämlich auch im Winter ein wenig Wärme und ausreichend Sonne – Wärme kann ich zwar im Haus bieten, mit Sonne sieht das leider gar nicht gut aus.

Trotzdem sind die hübschen Blätter der Bananenpflanze ein durchaus dekoratives Element in allen Exotengärten.

Überwintern bei rund 10 Grad im Glashaus oder im sonnigen Wintergarten wäre ideal (fallen die Temperaturen unter 5 Grad, unbedingt rein mit den Bananenstauden) – im Sommer kann es der Banane in unseren Breiten hingegen fast gar nicht warm genug sein und hohe Luftfeuchtigkeit wird geliebt. Frost hingegen verträgt die Banane (ob des hohen Wasseranteils) gar nicht.Nach dem Auswintern (auch hier auf späte Fröste aufpassen) zuerst einmal ein paar Tage langsam an die Sonne gewöhnen (bei Pflanzen, die wie bei mir im Haus ohne viel Sonne stehen ist dies besonders wichtig) – und schön langsam werden die Bananenblätter dann (ca. ab Mai) auch wieder richtig wachsen und sind dann in der Regel auch deutlich grüner und dekorativer als im Winter, wo Sie bei nicht idealer Überwinterung (wie bei mir) ziemlich farblos werden und (von unten) viele Blätter einziehen.

Bananen auf Losinj

Bananen auf Losinj

Der Standort ist idealerweise sonnig und windgeschützt (sonst leiden die Blätter bei Stürmen sehr…).

Bezüglich Substrat sind Bananen nicht sehr anspruchsvoll – normale Erde würde schon reichen. Dazu etwas Blumenerde und idealerweise guter Kompost sind wahre Wachstumsförderer. Vor vielen Jahren habe ich eine aus Samen gezogene Banane in ein frisches Kompostbeet gesetzt – diese wurde binnen weniger Monate fast 4 Meter hoch!

Düngen (Normaldünger) ist nur in der Wachstumszeit relevant – üppige Kompostbeigaben oder jährliches Umtopfen (im Frühling) sind ebenfalls zu empfehlen.

Setzt man Bananen aus, empfehle ich (außer bei winterharten Exemplaren) eine Wurzelsperre – sonst wird nämlich das Ausgraben im Herbst sehr schwierig und verletzte Pflanzen überleben den Winter nicht so leicht…

Banane Kindel

Kindel (Ableger) einer Banane

Die Gießkanne ist der große Freund der Banane: Sie mag es eigentlich immer feucht, einzig Wasserstau in den Untersetzern sollten Sie vermeiden. Im Hochsommer gießt man ohnehin täglich – und da kann man fast zusehen, wie rasch das Wasser aus den Untersetzern dan wieder aufgesogen wird.

Auch das Besprühen (Bananen mögen hohe Luftfeuchtigkeit) gefällt der Banane – idealerweise gießen Sie Bananen mit Regenwasser.

Vermehren von Bananen ist hingegen keine allzugroße Kunst: Geht es den Bananen auch nur halbwegs gut, bilden sie neben dem „Stamm“ viele Kindeln.

Auch via Samen (aus dem Handel) lassen sich relativ leicht Jungpflanzen ziehen – aber so Sie jemanden mit Bananenstauden kennen, wird Ihnen dieser im Normalfall mit großer Freude einige Ableger zukommen lassen.

Weitere Infos zu Bananen:

Wikipedia über Bananen

Wikipedia über Dessertbananen

Bananenrezepte

Bananen und Gesundheit