Vorsicht bei Pflanzen aus dem Versandhandel

Pflanzen von Onlinebestellungen erst an neues Umfeld gewöhnen!

Papau - asimina triloba nach Transport

Papau – Asimina triloba nach Transport

Idealerweise kriegt man seine Pflanzen aller Arten vom Gartenfreund geschenkt – und damit auch gleich einige Praxistipps dazu. Der Profi kauft seine Pflanzen ohnehin im Fachhandel – dort kann er nämlich im Normalfall damit rechnen, dass diese Pflanze auch qualitativ in Ordnung ist. Und kann sie vor Ort natürlich auch gleich ansehen und bewerten…

Aber selbst im besten Exotenfachgeschäft kann es schon vorkommen, dass so manche Pflanze nicht vorrätig bzw. auch nicht lieferbar ist – da sieht sich der Exoten- bzw. Gartenfreund dann natürlich im Internet um und bestellt dann auch gerne online…

Was folgt, ist dann bald ein Paket:
Idealerweise kommt dieses rasch (und wird so weggeschickt, dass es nicht ein Wochenende im Postlager verbringen muss) und an Tagen ohne Frost oder Kälte, gut verpackt (sodass die Pflanze nicht zu sehr am Transportweg leidet) und in vielen Fällen (so das Sinn macht) wird die Pflanze auch eingewurzelt geliefert.

Sofortiges Verpflanzen von Jungpflanzen oft ein schwerer Fehler!

Begeistert über den Neuzugang im Garten bzw. in der Topfkultur begehen nun Pflanzenliebhaber oft einen üblen Fehler: Die Neuerwerbung wird ruckzuck umgetopft und gleich dorthin gestellt, wo sie es ja laut Recherchen besonders gerne hat. Oft direkt in die pralle Sonne….

Aber Achtung: Pflanzen sind mit der Post oft mehrere Tage unterwegs (=haben solange auch schon kein Licht gesehen), kommen im Normalfall auch nicht aus der direkten Sonne (sondern zumeist aus dem Glashaus…) und haben primär zumeist nur einen Bedarf: Wasser!

So schadet es bei den meisten Pflanzen einmal nicht, diese mit einem Schlückchen Wasser zu versorgen. Ist kein Topf mit Substrat (zumeist wird hier Torferde verwendet…) vorhanden, kann man die Neuerwerbung ja einmal jedenfalls mit den Wurzelenden ins Wasser stellen. Außer natürlich, es handelt sich um eine Pflanze, die Wasser nicht unbedingt in Mengen mag!

Der Zustand der Pflanze ist nach dem Transport in der Regel kein besonders guter – oft sehen Sie bei Pflanzen mit Blättern auch den Vertrocknungsgrad an hängenden Blättern.Anstatt die Pflanzen sofort einzusetzen, geben Sie den meisten Pflanzen aber jetzt noch ein paar Tage „Eingewöhnungszeit“:

Stellen Sie diese keinesfalls sofort vollsonnig: Je nach Pflanze ist eine Eingewöhnungsphase von ein paar Tagen bis mehrere Wochen durchaus zu empfehlen. Sonst verbrennen die jungen Blätter bzw. Triebe rasant und im schlimmsten Fall geht die Pflanze ruckzuck ein…

Zuerst also einmal in Erfahrung bringen, welche Temperaturen und welche Licht- und Sonnenverhältnisse die Pflanze liebt, und erst dann langsam an die direkte Sonne gewöhnen.

Beispiel bei der hier gezeigten Asimina triloba (Papau oder „Pawpaw“): 2 Tage im Vollschatten, 1 Woche im Halbschatten (nur ein paar Sonnenstunden) und dann wurde an einem Tag mit Bewölkung der Fixstandort bezogen.

Beachten Sie bei Jungpflanzen natürlich auch die Kälteverträglichkeit: Oft wird hier zwar „winterhart“ angepriesen – die ersten Jahre bzw. nur den ersten Winter sollte so manche „winterharte“ Pflanze aber sehr wohl an das Klima in unseren Breiten gewöhnt werden…

Im Zweifelsfall also immer die vorsichtigere Variante wählen – dann kann gut resultieren, dass nicht nur immer die schlechte Qualität des Pflanzenhändlers schuld ist…;-)