Raphionacme madiensis

Raphionacme madiensis – mein fauler Kaudex

Raphionacme madiensis Austrieb Mitte Juli

Raphionacme madiensis Austrieb Mitte Juli

Einen deutschen Namen hat man für die eher seltene Kaudexpflanze Raphionacme madiensis noch nicht gefunden – zu wenig verbreitet ist die Pflanze aus der Familie der Hundsgiftgewächse und der Unterfamilie der Seidenpflanzengewächse noch bei Sammlern.

Schon etwas mehr häufiger findet man Raphionacme madiensis in der ursprünglichen Heimat: Im mittleren bzw. südlichen Afrika (wie z.B. in Kenia, Uganda, Angola, Ruanda, Tansania oder auch auf Madagaskar) wächst der Kaudex (einmal ohne und einmal mit Blattwerk) in Höhen von ca. 500 bis 1.500 Meter im Grasland, in der Nähe von kleinen Wäldern bzw. im Steppenland und in Savannen.

Bis ca. 20 cm wird der Kaudex der Pflanze hoch und der Durchmesser kann bei adulten Pflanzen bei 15 bis 20 cm liegen – sehr oft bildet sich ein wunderschöner runder Kaudex aus.

Auch ein Grund (der schöne runde Kaudex) dieses Prachtstück von Kaudexpflanze bei Exotic Plants geleistet habe (war mit rund 40 Euro gar nicht einmal so teuer).

Für Blüten hat es im ersten Jahr bisweilen nicht gereicht – diese grün-violetten Blüten sind durchaus hübsch anzusehen.Raphionacme madiensis verliert dann im Herbst gänzlich sein Laub (verdorrte, verholzte Teile kann man nach einiger Zeit vorsichtig vom Kaudex trennen) – in den Ursprungsländern folgt dann in den Monaten Jänner bis März die Blüte.

Mein Prachtexemplar hat mir im ersten Jahr des Überwinterns (im Haus) durchaus Sorgen gemacht: Es wollte nämlich nicht und nicht aus dem Winterschlag erwachen.

Erst im Juli (!!!) zeigten sich dann nach rund 8 Monaten Winterschlaf die ersten zarten Triebe – die Freude darüber war natürlich groß und die da und dort gelernte Weisheit, dass exotische Pflanzen sich nicht so mirnichtsdirnichts an die mitteleuropäischen Klimazonen anpassen und oft Eigenleben zeigen, ward wieder bestätigt.

Pflege, Standort, Substrat etc. Raphionacme madiensis:

Raphionacme madiensis Austrieb Juni

Raphionacme madiensis – der späte Austrieb im Juni

Standort: Ein sehr sonniger, warmer Standort ist von Vorteil. Hat die Pflanze noch kein Laub, ist etwas Sonnenschutz (z.B. vor der Mittagssonne) durchaus vorteilhaft.

Beim Substrat ist vor allem eine sehr gute Drainage (keine Staunässe!) wesentlich – Kakteenmix mit einigen Einheiten Sand, Lehm, Bims, Lava wäre fein.

In Sachen Dünger verwende ich hier abwechselnd Normaldünger und verdünnten Kakteendünger – dies aber nur ca. 1x pro Monat (in der Wachstumsphase) – bin mir aber hier nicht 100%ig sicher (auch in diversen Foren findet man unterschiedlichste Kommentare), was hier ideal wäre. Mein „Mix“ hat aber bisweilen recht gut funktioniert.Den Winter verbringt der Kaudex natürlich drin – ideal wäre hier wohl ein Glashaus oder ein halbwegs warmer Wintergarten. 10 bis 15 Grad darf es da schon haben, spätestens Ende September wird Raphionacme madiensis somit wohl reingeholt werden.

Die Ruhezeit beginnt in der Regel ab November, das Wachstum sollte sich dann ab ca. März wieder einstellen – es gibt aber (siehe oben, lt. eigener Erfahrung) auch Pflanzen, die sich nicht an die „Vorschrift“ halten;-)

Vermehren lässt sich Raphionacme über Samen und angeblich auch über Stecklinge – in beiden Fällen habe ich aber noch keine Erfahrungen gesammelt.

In Summe ist die Pflanze aber (so erhältlich) gar nicht so teuer, rund 40 Euro waren für das abgebildete Exemplar auszulegen.

Gießkanne Raphionacme madiensis:

Raphionacme madiensis

Raphionacme madiensis im August

Sobald sich frische Triebe bzw. dann Laub an der Pflanze befinden, darf regelmäßig gegossen werden. Gießen Sie aber erst dann wieder, wenn das Substrat oben gänzlich abgetrocknet ist.

Bei mir steht die Pflanze unter einem Vordach – und kriegt an heißen Tagen alle 2-3 Tage Regenwasser aus der Regentonne verpasst.

Wie bei Kaudexpflanzen üblich, kommt Raphionacme madiensis auch mit längeren Trockenphasen gut zurecht und sollte in der Ruhezeit gar nicht mehr gegossen werden. Das Vermeiden von Staunässe versteht sich bei Kaudexpflanzen sowieso fast von selbst – auch aus dem Untersetzer sollte man überschüssiges Wasser entleeren.

Mit kommt zwar auch im Winter ab und zu ein „Tröpfchen“ aus (was die Pflanze nicht gleich umbringt) – zur Selbstdisziplinierung habe ich aber bei Raphionacme madiensis (und ein paar ähnlichen „Kollegen“) ein großes „X“ auf den Topf geklebt: Bitte nicht gießen!;-)

Die Ruhezeit (=nicht mehr gießen) der Pflanze wird klar angezeigt: Raphionacme madiensis verliert das Laub.

2 weitere „Raphionacme“ sind übrigens hier beschrieben: Raphionacme zeyheri und Raphionacme procumbens