Araukarie-Schmucktanne

Schmucktanne – Prachtvolle Konifere aus den Anden

Das erste Mal erblickte der Autor dieser Zeilen eine Schmucktanne auf der Baleareninsel Ibiza. Im Garten gepflegter Fincas stellt die Araukarie einen absoluten Blickfang dar und gedeiht im Mittelmehrklima auch ganz prächtig. Der Name der Pflanze bliebt jedoch weiter ein Geheimnis.

Junge Schmucktanne - Araucaria

Junge Schmucktanne – Araucaria

Als dann aber plötzlich mitten in Wien (im Türkenschanzpark) eine ca. 15 Meter hohe Schmucktanne (noch dazu mit wunderbaren, bereits fertigen Zapfen, welche optisch aus der Ferne fast wie Kokusnüsse aussehen) gesichtet wurde, war es mit der Geduld vorbei: Diesen Baum muss ich auch haben! Ja, Sie kennen dieses Gefühl wohl auch – sonst wären Sie wohl auch nicht hier gelandet…

Eine kurze Internetrecherche ergab zu meiner Freude schon sehr bald günstige Kaufmöglichkeiten: Um 15 Euro plus Versand (ähnlich viel…) erwarb ich auf Ebay eine ca. 50cm hohe Schmucktanne. Die Freude war riesengroß – und die Suche nach einem geeigneten Platz im Garten sowie die Recherche bezüglich Pflege begann…

Schmucktanne – Chilenische Araukarie

Die bei uns auch recht prächtig gedeihenden Araukarien kennt man bei hierzulande zumeist in Form der recht frostresistenten chilenischen Araukarie. Schmucktanne, Andentanne, Chiletanne, Affenbaum, Schlangentanne, Schuppentanne, Affenschwanzbaum oder Monkey Puzzle Tree sind ebenfalls häufig verwendete Namen.Am häufigsten trifft man Araukarienarten in Südamerka (Chile, Argentinien, Brasisien) an – luftfeuchte Gebiete der Anden bieten den Pflanzen die besten Wachstumsmöglichkeiten. Die Urzeitpflanze war aber vor ca. 90 Millionen Jahren auch in Europa beheimatet – ein Comeback in heimischen Gärten steht aber eindeutig bevor.

Nadeln Araukarie

Nadeln Araukarie

Der optische Reiz der immergrünen Schmucktanne resultiert aus den breiten, dreieckigen Nadeln (Blättern), welche spiralig an den Zweigen angeordnet sind.

Die Zweige sind waagrecht und kreisförmig am Stamm angeordnet und es entsteht Jahr für Jahr eine neue Etage mit zumeist deutlich nach oben wachsenden Zweigen. Auch jüngere Schmucktannen sind optisch durchaus sehr attraktiv.

Ein naher Verwandter der Schmucktanne ist übrigens die Zimmertanne (Araucaria heterophylla), welche man auch als „Norfolk-Tanne“ kennt. Diese sollte aber (im Gegensatz zur Schmucktanne) immer im Haus überwintern…

Große Araukarie am Lido di Venezia

Große Araukarie am Lido di Venezia

Standort, Pflege und Überwintern von Schmucktannen

Kleinere Pflanzen belässt man die ersten 4-5 Jahre im Topf – die Frostresistenz jüngerer Schmucktannen ist nämlich noch sehr gering. In alpinen Regionen mit schweren Frösten könnte man noch das eine oder andere weitere Jahr zuwarten.

Die Topferde sollte stets feucht aber unbedingt auch durchlässig sein (z.B. normale Erde mit Sand mischen). Besondere Düngung ist nicht erforderlich – die Schmucktannen benötigen nicht extrem viele Nährstoffe. 1x pro Monat leicht düngen sollte jedenfalls reichen. Staunässe sollte vermieden werden, ein leicht saurer und lockerer Boden ist von Vorteil.
Im Freien ausgepflanzt, sollte ein gutes Sand-Erde-Gemisch ebenfalls ideal sein – vermeiden Sie zu kalkhaltige Böden, welche oft zu gelben Blättern führen. Meine im Spätsommer gepflanzte Schmucktanne „musste“ schon den ersten harten Winter (2009/2010) im Freien verbringen – und überstand diesen relativ solide – aber sehr wohl mit leichten Frostschäden, welche die Araukarie auch die nächsten Jahre nicht mehr so schön grün glänzen ließ, wie gleich nach dem Kauf (siehe Bilder).

Schmucktanne nach dem ersten Winter

Beleidigte Schmucktanne nach dem ersten Winter

Jüngere und kleinere Freilandbäumchen schützen Sie unbedingt vor kalten Wind – auch die Wintersonne ist der Gesundheit der Pflanze nicht sehr zuträglich. Die Wurzeln decken Sie vor dem Winter einfach mit einer Mulchschicht ab – an besonders kalten Frosttagen könnte man die kleinen Pflanzen auch zusätzlich ein wenig einpacken.

In Sachen Standortwahl ist die Hausnähe zwar sehr sinnvoll – beachten Sie aber, dass die Schmucktanne vielen einigen Jahren gut und gerne 10 bis 15  Meter hoch werden kann. Dann geht der Araukarie der Platz aus – und das Haus (bzw. die Fensterscheiben) sind aktut gefährdet. Anfangs wachsen die Exoten zwar nur recht langsam – aber wehe, wenn sie losgelassen…

Bezüglich Standort gilt auch: Viel Sonne, viel Wärme!

Araukarie im Topf

Araukarie im Topf

Besonders im Frühling und im Sommer (der stärksten Wachstumszeit) sollten Sie jüngere Schmucktannen ab und an auch gießen – wenn die obere Erdschicht trocken ist, wäre dies ein guter Anlass. Ertränken sollten Sie die Schmucktanne aber nicht. Ältere Semester haben ein weiter verzweigtes Wurzelwerk und kommen zumeist problemlos durch einen trockenen Sommer.

Falls Sie Ihre Schmucktanne im Haus überwintern wollen, sollte auch dort ein wärmerer und heller Platz (15 bis 20 Grad) gesucht werden. Auch im Winter sollte die Pflanze nicht gänzlich austrocknen – aber natürlich auch nicht zu feucht gehalten werden.

Chilenische Araukarien werden in Mitteleuropa (je nach Standort) im Normalfall 5 bis 15 Meter hoch. Männliche Pflanzen hinken den weiblichen Araukarien in Sachen Wachstum etwas nach.

Vermehrung und Anzucht von Schmucktannen

Araukarie mit Zapfen

Araukarie mit Zapfen

Fühlt sich die Schmucktanne wohl und wächst brav und stetig gen Himmel, so ist auch in Europa das Ausbilden von Zapfen möglich.

Diese spektakulären,  runden Zapfen sind zuerst grün und werden dann braun – darin reifen rötlich-braune Pinienkerne (welche in Südamerika als Nahrungsmittel dienen) heran.

Entnehmen Sie diese Samen noch vor dem Austrocknen und stecken Sie diese mit der Spitze in Erde oder Sand.

Feucht halten (aber nicht zu feucht) und in die Wärme stellen (idealerweise im Haus).

Schon nach wenigen Wochen sollten die Samen keimen und können dann gleich in einen Anzuchttopf gepflanzt werden.

Gießkanne:

Im Sommer viel gießen, Staunässe aber vermeiden. Im Winter (im Topf) nur wenig gießen, Ballen feucht halten.

Infos über Araukarien:

Chilenische Araukarie
Araukariengewächse
Araukarien