Erbsen

Frisch besonders köstlich: Die Erbse

Erbsen mit Schoten im Juni

Erbsen mit Schoten im Juni

Wohl kaum ein Gartenfreund hat die Erbse noch nicht kultiviert: Immerhin ist es eine wahre Gaumenfreude, die frische, fast ausgereifte Erbse frisch aus der gerade gepflückten Erbsenschale in den Mund zu befördern!

Nichts gegen die Erbsen in Dosen oder aus dem Tiefkühlfach: Gegen eine frische Erbse kann hier nichts mithalten.

Erbsen (lat. Disum sativum), auch Gartenerbsen oder Speiseerbsen genannt, entstammen der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (wie z.B. auch die Bohnen) und haben ihren Ursprung in Kleinasien. Dort, wo heute Anatolien oder auch Syrien lag, wurden vor tausenden Jahren schon Erbsen kultiviert und fanden dann auch ihren Weg in die weite Welt, wo sie seit langer Zeit in gemäßigten Gebieten (wie z.B. auch Österreich) angebaut werden. Die Erbse gehört damit zu den ältesten Kulturpflanzen.Die einjährigen Pflanzen sind uns längst in der heimischen Küche wohlbekannt, aber auch als Tierfutter werden Erbsen bzw. deren Nebenprodukte nach wie vor gerne verwendet.

Nachdem sich frische Erbsen nur kurze Zeit halten, sind diese im Handel oft gar nicht (oder nur kurz) zu kriegen – und sehr rasch nach der Ernte zu verarbeiten. Erbsen sind sehr proteinreich und werden erfreulicherweise auch von vielen Kindern sehr gerne gegessen.

Erbsen sind eigentlich Kletterpflanzen, wiewohl sie bei uns auf den Feldern (z.B. im bei mir angrenzenden Marchfeld, wo ich in der Kinderzeit sehr gerne mit Freunden in Feldern gesessen bin…;-) nicht gestützt werden. Die Pflanzen erreichen Höhen von 0,5 bis rund 2 Meter – letztere aber nur, wenn man ihnen auch Kletterhilfen aufstellt. Das können z.B. kleine Holzstücke sein, an denen sich die Erbsen dann hochranken.

Aus den weißen, zwittrigen Blüten entwickeln sich recht rasch dann zumeist 5-13 cm lange Schoten (Früchte), die ca. 1-2 cm dick sind. Im Normalfall sind die Erbsen wie auch die Schoten grün, es gibt aber auch viele andere Farben/Züchtungen wie Gelb, Braun, Violett oder Schwarz.

Pro Schote finden sich ca. 3 bis 10 Erbsen, die (in ausgetrockneter Form) auch wieder der Vermehrung dienen könnten.

Erbsen mit Blüten im Mai

Erbsen mit Blüten im Mai

So man aber die Erbsen gleich essen möchte und den idealen Geschmack sucht, sollte man die Erbsen nicht ganz auswachsen lassen – kleinere Erbsen bzw. auch fast ausgereifte Erbsen sind nämlich äußerst saftig/aromatisch. Sind sie dann schon vollreif (aber noch nicht ausgetrocknet), kann man diese immer noch in der Küche verwenden – gekocht schmecken diese dann aber besser.Gerne werden auch junge Erbsen (also Schoten, die erst ganz leicht mit Erbsen gefüllt sind) zu Salaten bzw. Beilagen verarbeitet.

Also rechtzeitig zur Ernte schreiten und ganz einfach schon einmal am „Erbsenstrauch“ ein wenig naschen – sehr rasch bekommt man die Routine, wann es denn die ideale Zeit ist, die Schoten aufzuknacken (was auch Freude macht).

So Sie sich ein paar Erbsen für die Saat im nächsten Jahr aufheben wollen: Die Schoten ausreifen lassen, dann auslösen und gänzlich trocknen lassen. Erst dann ins trockene (gerne auch kühle und dunkle) Samendepot.

Noch ein paar Kollegen aus der großen Erbsenfamilie: Ackererbsen, Markerbsen oder Zuckererbsen.

Erbsen anbauen und pflegen:

Die Erbse ist in Sachen Pflege eigentlich keine „Prinzessin auf der Erbse“ – eher sogar das Gegenteil.

Schon sehr früh im Jahr (außeralpin sogar schon im wärmeren März) kann man Erbsen in die Erde legen (nur ganz knapp unter der Erde reicht völlig, nicht zu tief reindrücken!). Wohnt man in frostigeren Gegenden, kann man Erbsen bis in den Mai einsetzen – ist man zu spät dran, wird es der Erbse zu trocken und zu heiß und die Ernte wird wohl sehr bescheiden ausfallen.

Feuchte Lehmböden mit relativ viel Kalkanteil plus eine kräftige Portion Humus ist ideal für die Erbse, trotzdem sollte die Drainage gut sein und Wasser ablaufen können. Staunässe quittiert die Erbse mit Fäulnis.

In Sachen Standort darf es schon sehr sonnig sein (ist ja zumeist nur die Frühlingssonne) – aber auch im Halbschatten kann man durchaus nette Erbsen-Ernten einfahren.

Sobald die Erde abtrocknet, sollte man die Jungpflanzen umgehend gießen – Erbsen mögen es durchaus feucht, schwimmen müssen sie aber nicht.

Erbsen in Reihen April

Erbsen in Reihen April

In Sachen Abstand gibt es unzählige Varianten – der Schnitt der meisten Empfehlungen liegt irgendwo zwischen 30 und 40 cm zwischen den Reihen, welche wiederum einen Erbsenabstand von ein paar cm (3-5) aufweisen. Sie werden aber auch viele Gärtner finden, die die Erbsen einfach ausstreuen und ein wenig verteilen.

Da wie dort werden ein paar Stücke einfach zu wenig Platz haben, andere wiederum vereinzelt herumstehen – zu viel Stress sollte man sich da aber nicht antun. Weniger ist aber zumeist mehr – die dicken Erbsenpackungen aus dem Handel wollen ja auch verteilt werden und früher oder später kriegt man die richtige Menge und den passenden Abstand auch raus…

Einen Fehler beim Erbsenanbau sollten sie aber nicht begehen: Da die Erbsen den Boden ziemlich beanspruchen, setzten sie dort, wo in den Vorjahren Erbsen standen, die nächsten paar Jahre (man liest da von 3 bis 8 Jahren!) keine Erbsen. Schon probiert – stimmt!

Erbsen Mitte Mai

Erbsen Mitte Mai

Wollen Sie die Erbsen ranken lassen (auch kein Fehler – dann wird die Sache etwas luftiger und die Pflanzen haben mehr Platz), sind ein paar Stäbchen als Rankhilfe auch kein Fehler, das wird den Ertrag ein wenig steigern. Auch schon probiert – stimmt!

Aufgepasst auch auf Nacktschnecken – diese sind sowohl für die jungen Pflänzchen als auch für die Schoten sehr gefährlich. Also ab und an unter die Pflanzen sehen (da verstecken sich die Schnecken insbesondere an feuchteren Tagen sehr gerne) und auch häufig eine Kontrollrunde rund um das Erbsenfeld machen!

Weitere Infos zu Erbsen:

Erbsen bei Wikipedia

Erbsensorten