Mais – Kukuruz

Mais = Kukuruz

Maiskolben vor Ernte im Oktober

Maiskolben vor Ernte im Oktober

Der im Osten Österreichs noch häufig „Kukuruz“ (ausgesprochen zumeist: „Guggarutz“) genannte Mais prägt in weiten Teilen des Flachlands Österreichs das Landschaftsbild.

Die aus Südamerika stammende Pflanze, welche früher noch wesentlich kleinere Maiskörner aufwies und zu den Süßgräsern gezählt wird, ist seit dem 16. Jahrhundert auch in Europa heimisch und ist mittlerweile in abertausenden Sorten erhältlich.

Zwecks Ertragssteigerung wurde Mais zuletzt auch schon genetisch verändert – viele Länder (darunter auch Österreich) haben aber ein Anbauverbot für genetisch veränderten Mais verhängt. Produkte mit solchem Mais müssen deutlich gekennzeichnet werden.

In Europa wird zumeist eine Mischung aus Zahnmais und Hartmais kultiviert – in den USA baut man zumeist Hartmais an. Auch Puffmais (für Popcorn) und Zuckermais (zum Verspeisen) sowie diverse Sorten von Ziermais (zur Dekoration) werden häufig verwendet.

Während Mais in Europa zumeist zu Tierfutter weiterverarbeitet wird, ist er in Regionen mit weniger Wohlstand oft wesentlicher Bestandteil der lokalen Speisekarte. Ob der Verwendung als schmackhaftes Nahrungsmittel landet der Kukuruz bei uns auch in der (falschen) Rubrik „Gemüse“.

Mais anbauen

Mais ist eine einjährige Pflanze, welche bis zu 3 Meter hoch werden kann. In heimischen Gärten wird man normalen Mais aber eher selten antreffen.

Nur wer z.B. Tiere hat, welche normalen Kukuruz gerne verspeisen (z.B. Nagetiere oder Hühner) wird vielleicht auch ein paar Maiskörner einpflanzen.

Popcorn Mais

Popcorn Mais

Mais oder Kukuruz nach Ernte

Mais – Kukuruz

Schon größerer Beliebtheit erfreut sich z.B. der köstliche Zuckermais, welchen es auch stets im Lebensmittelhandel zu kaufen gibt. Zuckermais sollte man aber keinesfalls ausreifen lassen – dann schrumpfen nämlich die dicken Körner zusammen und der Mais ist nicht mehr so schmackhaft.

Auch der kleinere Puffmais findet sich immer häufiger in heimischen Gärten: Die Popcornerzeugung aus dem eigenen Garten wird immer beliebter – diese Popcorn schmecken auch wesentlich intensiver als die gekaufte Ware, wiewohl gekaufte Popcorn größer sind.

Zuckermais kauft man einfach in Geschäften (fast überall im Frühjahr erhältlich), Puffmais für Popcorn den Popcornsackerln entnehmen (natürlich nur in Sackerln, welche noch nicht fertige Popcorn enthalten;-), normalen Mais einfach im Vorjahr von Feldern aufklauben oder diverser Tiernahrung (z.B. für Nagetiere) entnehmen.

Austrieb Maispflanzen

Austrieb Maispflanzen

Maispflanzen im Juni

Maispflanzen im Juni

In der Landwirtschaft wird Mais zwar jedes Jahr neu eingekauft (ob der höheren Erträge des speziellen Saatgutes) – der Minderertrag für Hobbygärtner durch die Verwendung von oben genanntem Saatgut ist aber wohl verschmerzbar.

Der Anbau selbst ist bei allen Sorten relativ einfach: Legen Sie ab der frostfreien Zeit einfach ein paar Maiskörner in die Erde (ca. 1 cm tief) und gießen Sie diese ein..Beim Abstand streiten die Experten: 16 bis 20 cm gegen z.B. die Landwirte an, 30 bis 40 cm steht anderswo. Mit 20 cm habe ich selbst sehr gute Erfahrungen gemacht.

Setzen Sie die Maiskörner in einer Reihe ein, sollten zur nächsten Reihe schon 40 bis 50 cm Abstand bleiben. Mais ist aber auch nicht böse, wenn Sie diesen nicht ein „Reih und Glied“ setzen. Auch Streusaat ist natürlich möglich – vereinzeln Sie die kleinen Pflänzchen dann aber recht bald nach dem Aufgehen.

Ab Ende April (im Flachland) bzw. bis Mitte Mai (etwas höher gelegen) kann man die diversen Maiskörner einsetzen – bei Temperaturen von 7 bis 10 Grad werden schon in wenigen Tagen die ersten Keimlinge zu sehen sein.

Zu spät (z.B. im Sommer) sollte Mais aber nicht mehr eingesetzt werden – ansonsten gibt
es im Herbst Probleme mit der Reife. Je früher, desto besser.

Junger Maiskolben mit Blüte

Junger Maiskolben mit Blüte

Mais im August

Mais im August

Eine Vorkultur von Mais ist im Normalfall nicht notwendig (vielleicht in höheren Lagen) – setzt man Mais nämlich um, dauert es ziemlich lange, bis dieser den Standortwechsel verkraftet und wieder kräftig in Saft geht. Oft zu lange für eine solide Fruchtentwicklung.

In höheren Lagen ist dies allerdings durchaus eine Möglichkeit, der Pflanze ein wenig Vorsprung gegenüber der lokalen Natur zu geben.

Zur Fruchtentwicklung selbst: Mais ist eine einhäusige Pflanze (männliche Blüten an der Spitze und weibliche Blüten an den Kolben), bei welcher die Bestäubung über Pollen (Wind) erfolgt.

Mais setzt zwar oft mehrere Kolben an – es entwickelt sich aber meistens nur ein Kolben voll. Zweit- oder Drittkolben bleiben zumeist recht klein.

Geerntet wird in unseren Breiten zumeist im September und im Oktober. Die Reife der Maiskolben erkennt man primär an der Verfärbung der die Kolben umgebenden Hülle (von Grün auf Braun) – die Körner verfärben sich von weißlich auf gelb (soweit es sich um eine gelbe Sorte handelt) und werden hart.

Ernten Sie Mais nicht zu früh (außer Zuckermais) – sonst „schrumpelt“ er ein.

Standort und Pflege von Mais

In Sachen Erde ist Mais nicht sehr anspruchsvoll. Mais liebt volle Sonneneinstrahlung und hat aber auch nichts gegen einen windgeschützten Standort.

Wie man auf den Feldern Österreichs sehen kann: Mais ist eine ziemlich resistente Pflanze und wird -wenn überhaupt- nur von Hagel zerstört.

Mais Ende September vor Ernte

Mais Ende September vor Ernte

Wenn die Pflanzen nicht gut verwurzelt sind und die Erde durch Dauerniederschläge oder zu starkes Gießen zu weich wird, droht bei etwas Wind aber das Umkippen der Maispflanzen – ein Aufrichten ist dann eher mühsam. Ganz brave Gärtner binden die Pflanzen dann an einen Stock.

In Lagen mit kurzen Sommern (alpinen Lagen) wird Mais kaum Ertrag abwerfen – Mais sollte zumindest von Mai bis September viel Sonne sammeln dürfen und frostfrei bleiben. Das heimische Flachland eignet sich demnach zum Maisanbau ideal.

Passen Sie aber auf, dass Sie die Maiskörner an der richtigen Stelle im Garten setzen: Maispflanzen wachsen nämlich 2 bis 3 Meter in die Höhe und werfen schon ab dem Frühsommer beträchtlichen Schatten auf dahinterstehende Kulturen!

Ist erst einmal (früh im Jahr) ein Pflänzchen aufgegangen, steht einem schönen Maiskolben wenig im Wege: Mais ist nämlich wirklich nicht sehr anspruchsvoll.

Fast die Idealpflanze für den faulen Gärtner!

Dass Mais sehr wenig Pflege benötigt, sieht man auch schon auf den heimischen Feldern: Selbst bei großer Trockenheit wird Mais fast nie gegossen.

Nur wenn Sie ein besonders liebevoller Gärtner sind, versorgen Sie die Maispflanzen bei längeren Trockenperioden mit ein wenig Wasser. Besonders in der Wachstumsphase ist längere Trockenheit nicht von Vorteil – ab Ende August, September bzw. im Oktober ist Gießen ob der steigenden Luftfeuchtigkeit kaum mehr sinnvoll bzw. notwendig.

Wundern Sie sich übrigen nicht, wenn ein Maiskolben plötzlich dicke graue Beulen ausbildet – das ist der recht häufig vorkommende (aber nicht besonders gefährliche) Maisbeulenbrand, welcher besonders gerne bei stark schwankenden Witterrungsverhältnissen auftritt (häufige Wechsel von trocken auf feucht).

Maiskolben vor Ernte im Oktober

Maiskolben vor Ernte im Oktober

Entfernen Sie einfach die betroffenen Teile bzw. die ganze Pflanze. Eine wesentlich seltener auftretende Krankheit: Kolbenfäule. Auch hier die betroffenen Teile bzw. Pflanzen einfach aus dem Beet entfernen.

Noch ein Tipp bezüglich „Entfernen der Pflanze“: Nach der Ernte (die Pflanze dürrt dann deutlich ab) die gesamte Maispflanze mit Wurzeln entfernen.

Die recht festen Wurzeln idealerweise bei weichen Bodenverhältnissen ausreißen – ansonsten wird das (bei größeren Feldern) Schwerarbeit.

Eine Kompostierung von Maisresten empfehle ich nicht – bei mir wandern diese (wie auch die leeren Maiskolben) in die grüne Biotonne

Mais in der Küche

Gegessen werden natürlich nur die (zumeist gelben) Maiskörner.

Ob als Maismehl, Maiskernöl, Stärke, Maissalat, Polenta, Popcorn, Zuckermais etc. – Mais
bietet unzählige Verwendungsmöglichkeiten.

Vom Maissalat über Chili oder Pizzabelag bis hin zu Tortillas. Bei den Links finden Sie einige Rezepte zur Verwendung von Mais in der Küche.

Aber nicht nur als Lebensmittel bzw. Futtermittel ist Mais weltweit relevant: Auch die Gewinnung von Bioethanol oder Biogas bzw. anderer Energie mit Mais wurde in den letzten Jahrzehnten deutlich wichtiger – sehr wohl aber ist diese Verwendung sehr umstritten..Wissenswertes Mais und Maisrezepte:

Mais bei Wikipedia

Rezepte Mais

Rezepte Mais