Bauernpfingstrose – Gemeine Pfingstrose

Gar nicht so gemein zu Gärtnern – die Gemeine Pfingstrose

Blüten Bauern-Pfingstrosen

Blüten Bauern-Pfingstrosen im Mai

Die Bauern-Pfingstrose oder Bauernpfingsrose wird von Botanikern auch „Gemeine Pfingstrose“ genannt, was die Lateiner unter „Paeonia officinalis“ gelten lassen. Aber auch „Echte Pfingstrose“ oder „Garten-Pfingstrose“ und weitere Trivial- bzw. Lokalnamen sind im Gebrauch.

Die Bauernpfingstrosen stammen aus der Gattung der Pfingstrosen und der Familie der Pfingstrosengewächse und sind seit einigen Jahrhunderten auch bei uns beliebte Park- und Gartenpflanzen. In freier Natur sind die rund 30-40 Arten der Pfingstrosen primär in Südeuropa und Asien zu finden, vereinzelt haben sich aber auch in unseren Breiten kleine Wildbestände gebildet.50 bis 100 cm hoch werden die Bauernpfingstrosen und bilden mit der Zeit durch selbständige Vermehrung (unterirdisch befinden sich die dicken Knollen) recht buschige Bestände, deren Pflege ziemlich einfach ist. Darum und auch ob der prächtigen großen Blüten hat die Bauernpfingstrose eine ziemlich starke Anhängerschaft gefunden. Da sie auch wunderbar in Bauerngärten passt, dürfte es zur entsprechenden Namensgebung gekommen sein.

Bauern-Pfingstrosen Mitte Mai

Bauern-Pfingstrosen Mitte Mai

Eine bei uns ebenfalls ab und an in Gärten/Parks zu findende Pfingstrosenart ist übrigens die Strauchpfingstrose, welche (im Gegensatz zur Bauern-Pfingstrose) verholzt.

Schon im März schießen die ersten Triebe des neuen Jahres aus dem noch winterlichen Boden (die Bauern-Pfingstrose ist winterhart) um dann Ende April bis Mai riesengroße Blüten zu zeigen, welche aber leider nur rund 2 Wochen ihre volle Schönheit zeigen.

Im Normalfall sind diese Blüten dunkelrot/weinrot – mittlerweile sind aber auch viele andere Züchtungen/Varianten in ziemlich allen Farben zu erstehen.

Nach der Blüte investiert die Bauern-Pfingstrose dann die ganze Kraft in die Ausbildung von Samen und zieht dann im Herbst langsam die Vorräte wieder in die Knollen ein.

Bauern-Pfingstrosen Knollen

Bauern-Pfingstrosen Knollen

Schneiden Sie die Pfingstrosen nach der Blüte nicht – damit würden Sie den Knollen für das nächste Jahr benötigte Nährstoffe entziehen, was durchaus zur Folge haben kann, dass diese dann blühfaul ist…

Einfach mit dem Schneiden warten, bis das ganze Laub vertrocknet ist und dann bodennahe abschneiden.

Pflege und Standort von Bauern-Pfingstrosen

Prinzipiell ist die Pfingstrose keine Diva und recht pflegeleicht. Trotzdem ist ein guter Standort und passendes Substrat nicht egal:

Ideal wäre ein sonniger bis halbsonniger Platz – idealerweise eher irgendwo am Rand. Die Pfingstrosen werden nämlich ziemlich hoch und verschatten damit auch kräftig – und breiten sich auch im Laufe der Zeit bzw. des Jahres ziemlich aus. Also Platz lassen…

Gemeine Pflingstrose Ende April

Gemeine Pflingstrose Ende April

Während man in der freien Natur steinige Berghänge, lichte Laubwälder oder auch Trockenrasen bevorzugt, gilt es im Garten primär einmal auf lehmigen und gut durchlässigen Boden (keine Staunässe!) zu achten – dann hat man schon sehr viel richtig gemacht.

Nach dem Auspflanzen von gekauften Jungpflanzen bzw. geteilten Pflanzen könnte man im ersten Winter die Erde auch mit etwas Reisig abdecken – Pfingstrosen sind zwar normalerweise winterhart, extrem harte Winter können aber Jungpflanzen sehr wohl zusetzen, schließlich sind sie ja eigentlich Südeuropäerinnen…

Austrieb Bauernpfingstrosen

Austrieb Bauernpfingstrosen

Gedüngt werden muss bei halbwegs nährstoffreichen Böden fast gar nicht bzw. selten (ich dotiere dann immer nach, wenn die Blütenpracht ein Jahr auslässt) – etwas Kompost tut immer gut, Volldünger in Maßen (nicht „Massen“) ist auch kein Fehler.

Die Gießkanne ist der Bauern-Pfingstrose fast unbekannt – als Südländerin kommt sie mit längerer Trockenheit durchaus gut zurecht. Es schadet aber bei langen Trockenperioden sicher nicht (insbesondere in der Wachstums- und Blütezeit), ab und an auch mit der Gießkanne vorbeizusehen…

Die Vermehrung ist relativ einfach mittels Knollen möglich – geht es der Pfingstrose gut, so finden sich unter der Erde unzählige neue Knollen, welche man recht einfach entfernen kann. Die Vermehrung mit Samen habe ich noch nicht probiert – war auch nicht wirklich notwendig…

Samen Bauernpfingstrose

Samen Bauernpfingstrose

Achtung übrigens beim Umsetzen/Teilen:

Einerseits sollte man abgetrennte Knollen nicht zu tief in der Erde vergraben (2-3 cm reichen völlig) – sonst könnte der Neuantrieb im nächsten Jahr scheitern…

Andererseits reagieren auch Bauern-Pfingstrosen sehr sensibel auf einen Standortwechsel: Werden diese gänzlich ausgegraben und umgesetzt, droht lange bzw. etwige Blühfaulheit bzw. sogar Blühverweigerung.

Weitere Infos Pfingstrosen:

Gemeine Pfingstrose – Bauern-Pfingstrose bei Wikipedia

Pfingstrosen bei Wikipedia

Chinesische Pfingstrose