Schmucklilien

Schmucklilien – Agapanthus

Blüte Schmucklilie weiß

Blüte Schmucklilie weiß

Keine Frage – Schmucklilien (lat. „Agapanthus“) müsste man ja eigentlich in der Kategorie Exoten listen – doch mittlerweile sind diese auch in Europa bzw. Österreich schon lange „halbheimisch“ – insbesondere, wenn man bedenkt, diese im Winter nicht im Garten zu belassen…

Denn die Pflanze aus der Familie der Amaryllisgewächse bzw. der Unterfamilie der Schmuckliliengewächse (wo die Schmucklilie die einzige Pflanzengattung darstellt) ist ja eigentlich eine waschechte Afrikanerin, wo sie im südlichen Bereich des Kontinents sehr gerne wächst.

Es gibt von den Schmucklilien immergrüne sowie laubabwerfende Arten – in Europa wird man zumeist auf Exemplare stoßen, die ab kälteren Temperaturen bzw. ab Übersiedelung ins (kühle aber nicht frostige!) Winterquartier das Laub (die Blätter) gelb werden lassen. Im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen trocknet dieses gelbe Laub aber nicht ab sondern verbleibt noch mit ziemlich viel Feuchtigkeitsanteil an der Pflanze. Man kann dieses aber bedenkenlos entfernen.

Unter den Blattwerk befinden sich unterirdisch die Rhizome der Schmucklilien, die als Überdauerungsorgan dienlich sind und die Pflanze über die Winterzeit bringen.

Die Blätter der Schmucklilie ähneln denen der Amaryllis – den Weg in unsere Gärten bzw. auf unsere Balkone finden die Schmucklilien aber primär ob der ziemlich großartigen bzw. spektakulären Blüten, die an sehr langen Stängeln (oft 1,5 bis 2 Meter lang) in den Farben Blau oder Weiß zu finden sind.

Schmucklilien violett und weiß

Schmucklilien violett und weiß

Im Gegensatz zu den bei uns heimischen Frühlingsblühern braucht die Schmucklilie in Europa ein paar Wochen bzw. Monate, um wieder in Form zu kommen – und beglückt uns dann zumeist im Juli mit herrlichen Blütenständen.

Schmucklilien werden hin und wieder auch als „winterhart“ angeboten – so Sie diese im Fachhandel beziehen, hinterfragen Sie dieses Prädikat bzw. bieten Sie der Pflanze im ersten Winter unbedingt einmal einen Winterschutz an. Bei solchen Experimenten auch sicher kein Fehler: Vor der ersten Überwinterung im Freien einen Ableger machen (teilen) und ein gesundes Exemplar auch indoor überwintern.

In Österreich erscheint es mir jedenfalls sinnvoll, die Schmucklilien als Kübelpflanze zu betrachten.

Passt man gut auf, dass die Schmucklilie nicht zu viel Staunässe abbekommt und auch nicht erfriert, kann man diese eigentlich durchaus als „pflegeleicht“ bezeichnen.

Pflege und Standort Schmucklilien

Schmucklilie weiß im Juli

Schmucklilie weiß im Juli

Schmucklilien mögen es sehr sonnig und wenig windig.

Bezüglich Erde sollte normale Kübelpflanzenerde durchaus ausreichend sein – meine Exemplare haben auch in normaler Gartenerde (mit ein wenig Kübelpflanzenerde gemischt) bisweilen beste Figur gemacht.

Die Rhizome der Schmucklilien mögen aber jedenfalls keine nassen Füße – es macht also wohl Sinn, im Topf unten eine Drainage (z.B. aus Steinen) einzufüllen und die Untersetzer regelmäßig von Staunässe (nach Niederschlägen) zu befreien.

Verbleibt im Hochsommer ein wenig Gießwasser in den Untersetzern, sollte das kein Problem sein: In der Wachstumszeit ist Agapanthus (insbesondere an heißen Tagen) nämlich sehr sehr durstig. Im Winter sollten Sie hingegen nur sehr sparsam gießen – meine in der Garage überwinternden Schmucklilien bekommen genau 1x im Monat eine Portion Wasser.

Nachdem sich die Schmucklilien unterirdisch selbst sehr leicht vermehren, ist es im Topf oft schon nach wenigen Saisonen ziemlich eng – dann lassen sich die Rhizome auch ziemlich problemlos teilen. Junge bzw. kleine Schmucklilien aber nicht in zu große Töpfe setzen – die Pflanze mag es enger 😉

In der Wachstumszeit reicht es eigentlich aus, diese alle 2 Wochen mit etwas normalen Blumendünger zu versorgen.

Schmucklilie im April beim Austrieb

Schmucklilie im April beim Austrieb

Im Herbst/Winter verwelkendes Laub (gelb) können Sie problemlos entfernen – hier mit Gartenschere oder Messer unten glatt abschneiden. Auch den Blütenstiel kann man nach der Blüte gleich entfernen.

Bezüglich gelber Blätter dachte ich im ersten Winter noch an Fäulnisgefahr – doch nein, die „schlabbrigen“ Blätter sind Standard…

Auch wenn es die Schmucklilien im Sommer gar nicht heiß genug haben können: Im Winter sollten diese durchaus kalt bis kühl stehen – bei mir fühlen sie sich schon einige Saisonen in der frostfrei gehaltenen Garage ziemlich wohl (zumindest dann in der nächsten Saison…). 1 bis 10 Grad werden hier zumeist empfohlen – Zimmertemperatur hingegen nicht!

Spätestens im Mai (wenn keine Spätfröste mehr drohen), vielleicht auch schon im April (je nach Region) darf Agapanthus dann wieder in den Garten – die ersten jungen Blätter werden da schon lauern…

Blüte Schmucklilie violett

Blüte Schmucklilie violett

Vermehren kann man die Schmucklilien sehr einfach mittels Teilen der Wurzeln (Rhizome) – hier nur nicht zu brutal schneiden…

Auch eine Vermehrung mittels Samen (deren es viele gibt – habe ich aber noch nicht probiert) ist möglich – hier können aber sehr leicht Kreuzungen entstehen.

Die Schmucklilie – eine großartige Pflanze!

Weitere Infos und Bilder Schmucklilie:

Schmucklilien bei Wikipedia

Pflege Schmucklilien

Blätter Schmucklilie

Blätter Schmucklilie

Blüten Schmucklilie im Juli

Blüten Schmucklilie im Juli

Samenbildung Schmucklilie

Samenbildung Schmucklilie

Schmucklilie vor Blüte im Juni

Schmucklilie vor Blüte im Juni