Krokusse – die ersten wirklich bunten Flecken der Gartensaison
Wenn sich der Winter bei uns schön langsam zurückzieht, sind es zumeist gelbe Primeln oder weiße Schneeglöckchen, die sich aus der oft noch gefrorenen Erde kämpfen. So richtig bunt macht die Szenerie dann ein weiterer Frühblüher, der -bei geeigneter Witterung- schon oft im Februar aus der Erde kriecht: Der Krokus.
Der Krokus stammt aus der Familie der Schmetterlingsgewächse und bildet die eigene Gattung der Krokusse. Lateiner benennen den Krokus „Crocus“, die Mehrzahl wäre „Krokusse“.
Inklusive Kreuzungen/Züchtungen sind mehr als 200 Arten Krokusse bekannt, welche sich in den gemäßigten Zonen Nordafrikas, Europas, dem Orient bis hin nach Asien in natürlicher Umgebung wohlfühlen. Als Zierpflanze ist der Krokus schon seit vielen Jahrhunderten bekannt und beliebt.In Europa sind Krokusarten zumeist in Mittel- und Südeuropa bekannt, insbesondere auf dem Balkan gibt es besonders viel natürlich vorkommende Krokus-Bestände.
Die meisten Krokusarten sind Frühblüher (von Februar bis April), es gibt aber auch Herbstsorten. Die bekannteste Sorte ist hier wohl der Safran (Crocus sativus), der in Österreich auch zwecks Safrangewinnung kultiviert wird.
Die Blüten des Krokus haben mittlerweile (auch durch Züchtung/Kreuzung) schon ziemlich alle Farben anzubieten, im Normalfall sind aber violett-lila-pinke, weiße und gelbe Blüten besonders stark verbreitet.
5-15 cm hoch schieben sich die Blüten des Krokus, welche kurz nach dem Erscheinen von kleinen, schmalen Blättern erscheinen.
Da die meisten Krokusarten im Frühling blühen, gehören die Knollen (welche als Überdauerungsorgane dienen) schon im Herbst in die Erde – als Kaltkeimer benötigen diese Arten nämlich einige kalte Tage (dürfen auch mehr sein), um dann an den ersten wärmeren Tagen (deutlich mehr als 5 Grad sollte es dann schon haben) ins Kraut zu schießen…
Ab September erhält man in den diversen Märkten um wenig Geld viele „Zwiebeln“ (Knollen) von frühblühenden Krokussorten, die man dann spätestens bis November (vor den Dauerfrösten) einsetzen sollte.
Ideal ist wohl der Oktober, ich habe aber auch schon Abverkaufsware aus dem November erst im Dezember (an wärmeren Tagen) eingesetzt, hat wunderbar geklappt.
Setzen Sie die Knollen nicht zu tief ein (max. 5 cm sollten ausreichen, darf aber auch ruhig weniger sein) und achten Sie auch darauf, ob es sich um einen Früh- oder Spätblüherkrokus handelt. Letztere sollten nämlich schon im August in die Erde – sonst wird es mit der Blüte im September/Oktober wohl nichts.
Pflege und Standort Krokus
Ein sehr sonniger Standort ist ideal für den Krokus und folglich bringen solche Standorte auch die schönsten Blüten mit sich. Aber auch halbschattige Plätze können durchaus nette Blüten mit sich bringen.
Die meisten Krokusarten (der Frühblüher) lieben einen mit Sand angereicherten Boden mit sehr guter Drainage (Staunässe mag der Krokus gar nicht – die Knollen neigen dann zum Faulen). Der Krokus ist aber prinzipiell ein sehr toleranter Geselle – auch Normalerde sollte völlig reichen.
Selbst in Wiesen fühlen sich viele Krokusarten sehr wohl und bilden dann im Frühling wunderbare Blütenmatten, die sich folglich -quasi wie von selbst- verbreiten- der diesbezüglichen Kreativität beim Einsetzen ist hier kaum Einhalt geboten.
Pflanzt man Krokusse in die Wiese, sollte man Jahr für Jahr beobachten, wie sich diese wo halten bzw. vermehren – ich selbst habe z.B. schon mehrfach beobachtet, dass sich die Krokusse hinter einem Baumstamm (der nur kurz Morgensonne hat) kaum halten, vor dem Baumstamm aber prächtig gedeihen. Mit dem Krokuskreis rund um den Baumstamm wurde also leider nichts…
Beim Wiesenkrokus aber auch darauf achten, nicht zu früh den Rasen zu mähen: Für kräftige Knollen ist es nämlich relevant, die Nährstoffe aus den Blättern erst in die Knolle einziehen zu lassen, erst wenn das „Laub“ gänzlich vergilbt ist, kann man drübermähen. Zumeist passt das aber ohnehin recht gut mit dem ersten Mal „Rasenmähen“ zusammen.
Hat man einen brauchbaren Platz gefunden, ist sonst kaum Pflege für die Krokusse notwendig. Bei besonders nähstoffarmen Böden vielleicht ein wenig Kompost einarbeiten und/oder auch 1x mit Flüssigdünger vorbeisehen.
Die Gießkanne benötigen Frühlingsblüher-Krokusse eigentlich gar nicht – wenn es zum Frühlingsbeginn gar trocken ist, wird sich die Pflanze aber auch nicht gegen einen Guss aus der Gießkanne wehren. Aber nicht damit übertreiben – die Feuchtigkeit ist ein wesentlicher Feind des Krokus.
Vermehren kann man Krokusse primär über Tochterknollen. Zeigen sich dann an einem Standort zu viele Pflanzen, kann man nach der Einziehphase (idealerweise im späten Frühling oder im Sommer, so man noch weiß, wo die Krokusknollen zu Hause sind…) eine Schaufel zur Hand nehmen und die umzupflanzenden Knollen ausgraben.
Passen Sie dabei aber auf, dass Sie die Jungknollen nicht gewaltsam von der Mutterpflanze trennen – Knollen sollten erst verwendet werden, wenn sie sich leicht von der Mutterpflanze abstreifen lassen oder sich von dieser schon verabschiedet haben.
Diese Jungpflanzen bringt man dann von September bis November (frostfreie Zeiträume suchen oder mit September auf „Nummer-Sicher“ gehen!) am neuen bzw. gewünschten Standort ein, dazwischen sollten diese trocken gelagert werden.