Kohlrabi

Kohlrabi – die gesunde Knolle

Kohlrabi

Kohlrabi, fast reif

Ein Klassiker aus dem Gartenbeet ist der Kohlrabi – die Kohlrabiknolle ist gesund und relativ leicht zu züchten.

Wer Gemüse im Gartenbeet anpflanzt, hat wohl mit einiger Sicherheit auch schon Kohlrabi angebaut. Diese Zuchtform des Gemüsekohls erfreut sich nicht nur bei unseren deutschen Nachbarn größter Beliebtheit: Egal ob roh oder gekocht – Kohlrabi ist in aller Munde. Kinder bevorzugen allerdings (erfahrungsgemäß) eher die knackige Rohversion – gut so, den Mineralstoffe und Vitamin C sind da noch reichlich vorhanden.

Die Herkunft der Kohlrabipflanze ist nicht ganz eindeutig geklärt – man vermutet häufig eine europäische Kreuzung zwischen wildem Kohl und der wilden weißen Rübe. Daher wohl auch die deutschen Namen „Oberrübe“, „Rübkohl“ oder „Stängelrübe“.

Seit dem 16. Jahrhundert erfreuen unterschiedliche Kohlrabisorten in Europa die Gaumen – zumeist werden weiße Sorten angeboten, manchmal auch blaue Sorten (welche etwas später im Jahr folgen und angeblich ein wenig weniger Geschmack aufweisen).Zum Verzehr gelangt die geschälte Knolle des Kohlrabi – die Blätter finden häufig Verwendung für hungrige Haustiere (auch meine Schildkröten essen die Blätter recht gerne) oder landen am Komposthaufen. Junge Blätter werden auch manchmal auch als Salat verarbeitet oder als Beilage verwendet.

Anbau Kohlrabi

Kohlrabi ist eigentlich eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr wird die Sprossknolle ausgebildet – im zweiten Jahr folgt dann der Blütenstand.

Kohlrabi zweijährig mit Blüten

Kohlrabi im 2. Jahr mit Blüten

Da aber die Überwinterung der Pflanze in kälteren Regionen (mit starken Frösten) kaum gelingt und man ohnehin primär an der Knolle interessiert ist, erlebt kaum ein Kohlrabi einen zweiten Frühling.

Samen kriegt man günstig an jeder Ecke – im Handel sind mittlerweile unglaublich hochgezüchtete Kohlrabisorten erhältlich. Normale Sorten bieten eine Knolle in der Größe von ca. 5 bis 10 cm an – neuere Züchtungen sind wesentlich größer (aber selten besser im Geschmack).

Hat man ein paar Pflanzen im 1. Kulturjahr „auswachsen“ lassen (siehe Bilder), kann man dann im Sommer des 2. Jahres die Samen (zuerst trocknen lassen!) ernten und zur Aussaat verwenden.

Der Anbau erfolgt in den meisten Fällen über Direktsaat (ab der frostfreien Zeit). Eine Vorkultur ist ob des raschen Wachstums nicht wirklich notwendig.

Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte ca. 25 cm x 30 cm betragen – beachten Sie, dass die Kohlrabipflanzen sehr rasch wachsen und dann große Blätter ausbilden. Die Höhe des Wuchses ist mit ca. 25 bis 40 cm für dahinterliegende Kulturen nicht besonders störend. Zu kleine Abstände führen zu schlechtem Wachstum und reduzieren den Ertrag!Natürlich kann man die Samen auch in einer Reihe säen oder gar auswerfen (für den faulen Gärtner, der dann noch etwas Erde darüber gibt) – dann aber nach dem Aufgehen der Pflänzchen rasch auf die passenden Abstände ausdünnen!

Kohlrabipflanze Juni

Kohlrabipflanze Juni

Schon nach etwa 10 bis 12 Wochen nach der Saat können Sie mit ersten Erträgen rechnen. Viele Gärtner setzen daher Kohlrabi in Abständen von mehreren Wochen ein (bis in den Juli/August), sodass bis spät in den Herbst ständig frische Ernte gegeben ist.

Kohlrabipflanzen vertragen sogar etwas Frost – können daher in einigen Regionen locker bis in den November gefahrlos stehen bleiben. Das Wachstum ist natürlich im Herbst dann schon deutlich verzögert.

Geerntet wird zumeist von Juni/Juli bis hinein in den Oktober/November. Beachten Sie, dass jüngere Knollen wesentlich besser schmecken als ältere Kohlrabiknollen – letztere verholzen auch gerne und sind dann (in ungekochtem Zustand) ziemlich geschmacklos bis ungenießbar.

Die Knolle von Blättern und Stängel sauber trennen und recht rasch verarbeiten.

Standort und Pflege von Kohlrabi

Kohlrabi vor Blüte im Folgejahr

Kohlrabi vor Blüte im Folgejahr

Der Boden sollte fruchtbar, recht warm und gut wasserdurchlässig sein – notfalls rechtzeitig vorher (ein paar Wochen) diesen mit Kompost anreichern.

Prinzipiell sind Kohlrabis recht anspruchslose Genossen. Viel Sonne und viel Gießkanne (Regenwasser!) erfreut aber vor allem junge Pflanzen sehr.

Ein häufiges Austrocknen sowie dann wieder starke Nässe führen häufig zum Platzen der Knollen. Idealtemperaturen: 19 bis 25 Grad.

Sorgen Sie daher für ein möglichst gleichmäßiges Klima – ob der vielen Blätter (welche den Boden nicht abtrocknen lassen) stehen Kohlrabipflanzen auch sehr oft zu feucht.

Jüngere Kohlrabipflanzen lieben Wärme, Sonne und Wasser, für ältere Kohlrabis sind auch niedrigere Temperaturen in Ordnung.

Durchaus begehrt ist Kohlrabi auch bei Kohlweißlingsraupen, Kohlfliegen, Erdflöhen oder auch Blattläusen.

Die Vermehrung erfolgt einfach über Samen: Einige Pflanzen nicht ernten und „auswachsen“ lassen – im nächsten Frühjahr (so der Winter nicht zu hart ist) blühen die Pflanzen dann und im Sommer kann man dann die trockenen Schoten aufbrechen (einfach ein paar Schoten in der Hand zerreiben) sodass sich jede Menge (zumeist schwarze) Samen zeigen.

Weitere Infos und Rezepte mit Kohlrabi

Wissenswertes Kohlrabi

Rezepte Kohlrabi

Rezepte Kohlrabi