Flatter-Binse

Flatterbinse

Flatter-Binse im Topf

Flatter-Binse im Topf

Es gibt ja manchmal Pflanzen, die fliegen einem zu. Im wahrsten Sinne des Wortes.

So begann die „Entdeckung“ einer Flatter-Binse (bzw. Flatterbinse, wie folgt zumeist geschrieben) vor einigen Jahren mit der Übergabe einer völlig anderen Pflanze. Erst einige Monate später wurde ich dann auch die Flatterbinse aufmerksam welche sich (damals noch unerkannt) wie dickes Gras (mit runden Stängeln) aus dem Topf erhob.

Während die ursprünglich erhaltene Pflanze sich kaum entwickelte, dehnte sich dieses „Dickgras“ immer breiter aus um schön langsam den ganzen Topf einzunehmen.

Nun war es an der Zeit, endlich einmal eine Pflanzenapp zu befragen: Und „daschauher“ – die Flatterbinse ward entlarvt. Offenbar hat der Wind hier ganze Arbeit getan und einen Samen in den Topf geweht – und auch meine fleißigen Wassergaben haben zum prächtigen Wachstum der Flatterbinse beigetragen.

Flatter-Binsen (lat. Juncus effusus) entstammen der Gattung der Binsen in der Familie der Binsengewächse und sind krautige, immergrüne und winterharte Pflanzen, welche rund 100 cm hoch wachsen können. Dort wo sie gute Bedingungen vorfinden, bilden sie recht rasch große Horste.

Die Flatterbinse ist weltweit verbreitet (in Europa lt. Wikipedia nur in Moldau nicht anzutreffen) und gedeiht in Österreich bis zu 1.500 Höhenmeter.

Mangels passender Rubrik habe ich die Flatterbinse in die Blumenrubrik gesteckt – die unspektakuläre braune Blüte (zumeist von Juni bis August zu sehen) rechtfertigt dies allerdings nur wenig…

Flatterbinsen bilden nach der Blüte bzw. mittels Windbestäubung kleine Samen, die (zumeist) der Wind dann weiterträgt.

Die Samen sind Lichtkeimer und gedeihen dann primär an feuchte Stellen: Feuchtwiesen, Teichränder, Moore, Sümpfe, Quellaustritte oder in feuchten Senken (natürlich, oder von Menschen gemacht) ist die Keimung dann besonders wahrscheinlich.

Im Garten wird man die Flatter-Binse eher seltener antreffen – zu wenig dekorativ ist sie für Blumenbeet, Balkon & Co.

Sehr wohl ist die Flatterbinse aber da und dort bei Gärten mit Teichen zu finden – die Sumpfplanze steht dort gerne am Rand und hat dort auch die Funktion eines Wasserfilters. Genau diese Funktion hat sie nach den hier zu sehenden Fotos (und einer Recherche der Pflanze) auch in meinem Garten übernommen – der kleine Teich hat nun am Rand auch eine Flatterbinse stehen.

Standort und Pflege Flatterbinse

Flatter-Binse mit Blüten

Flatter-Binse mit Blüten

Wie man vielleicht auch schon an den obigen Zeilen erkennen kann: Die Flatterbinse mag es sehr gerne feucht und nass.

Saure Böden werden bevorzugt – die Flatterbinse ist (bei ausreichender Feuchtigkeit) aber nicht sehr wählerisch. Kalk ist hingegen deutlich weniger zuträglich…

Trotzdem ist die Pflanze ein Sonnenanbeter – zu schattige Standorte mag sie gar nicht. Volle Sonne und viel Feuchtigkeit sind somit ideal.

Meine Flatterbinse landete wie erwähnt im kleinen Teich – hier sollte man aber darauf achten, dass die Binse nicht zu tief im Wasser steht. Um eine zu starke Ausbreitung zu vermeiden sollte man die Flatterbinse einerseits im Auge behalten und andererseits sie vielleicht in einen Gitterkorb pflanzen. So kann man das „Wuchern“ etwas im Zaum halten.

Vermehren kann man Flatterbinsen mit Samen (da muss man allerdings in freier Natur die richtige Jahreszeit erwischen) oder durch Teilung des Horstes.

Flatterbinsen sind fast überall in Wassernähe zu finden – und sind ein Gewächs, welches man in der Natur oft schlichtweg ignoriert. Bei mir musste erst eine Binse in einem Topf „auftauchen“, bis mir die „Flatterbinsenexistenz“ bewusst wurde;-)

Weitere Informationen Flatterbinse

Flatter-Binse bei Wikipedia

Pflege Flatterbinse