Edamame Chiba green – Sojabohnen im Ennstal…
Als ich 2025 unseren „Stammurlaubsbauernhof“ im steirischen Ennstal besuchte, da staunte ich nicht schlecht: Der Bauernhof nahm an einem regionalen Versuchsprojekt (siehe Bild) teil – und es drehte sich um die „Edamame“.
Als Pflanze war mir die „Edamame Chiba green“ noch gänzlich unbekannt. Schließlich sollte es sich aber rasch herausstellen, dass es sich bei Edamamen um Sojabohnen handelt, die unreif geerntet werden und deren Bohnen dann (nach dem Kochen oder Dünsten, nicht roh essen!) angereichert mit viel Salz einen nussigen Geschmack ergeben und sich wunderbar als Beilage eignen.
Nachdem in der Obersteiermark immer noch die Weiden und Wiesen das Landschaftsbild prägen (neben den Bergen natürlich), möchte man herausfinden, ob sich Soja (bzw. die Edamame Chiba green) auch in der Region Liezen gut kultivieren lässt. Was ich schon weiß: Aufgehen tut sie jedenfalls und bis Juli sind sie auch schon fein gewachsen und blühten auch schon – über die Resultate des Versuchs werden wir dann 2026 berichten…
„Edamame“ kann man aus dem Japanischen in etwa mit „Bohnen am Zweig“ bzw. „Stängelbohnen“ übersetzen und wenn man weiß, dass Sojabohnen in ihrer Wildform ja ursprünglich aus Japan und China stammen (dort gibt es die Wildform „Glycine soja“), verwundert es nicht, dass die Edamame via japanischen Restaurants und Asien-Geschäften zuerst in der Spitzen- und Schnöselgastro landete und sich mittlerweile auch in Bioläden, vegetarischen oder vegan ausgerichteten Geschäften sowie auch schon im Tiefkühlregal im Supermarkt findet.
In Japan wird die Speise traditionell schon lange zum Bier serviert – das kann man sich ähnlich vorstellen wie bei uns in Bars häufig Erdnüsse zum knabbern angeboten werden.
Gegessen werden übrigens nur die Bohnen – die faserigen Schalen/Hülsen sind nicht zum Verzehr gedacht!
Insbesondere in der veganen oder vegetarischen Ernährung haben Edamamen in letzter Zeit deutlich zugelegt. Der hohe Proteinanteil bei Soja ist demnach nicht nur für die Ernährung von Tieren relevant (in der Massentierhaltung kommt sehr häufig importiertes Soja zum Einsatz), sondern für Edamamen geeignete Sojasorten (nicht alle Sojasorten bringen Edamamen hervor!) sind auch für Menschen durchaus attraktiv.
Edamamen erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 80cm und die Sojabohnen sollten noch im grünen Zustand (wenn sich noch die typischen Härchen auf der Schale befinden) geerntet werden.
Standort und Pflege Edamame bzw. Sojabohnen
Ob der Standort im Ennstal (doch auf einigen Höhenmetern) ideal ist, wird sich noch weisen…
Im Flachland Österreichs wächst Soja aber jedenfalls wunderbar: Wärme, Sonne und Windschutz wären für die Entwicklung der Pflanze besonders vorteilhaft.
Bezüglich Boden mag die Edamame bzw. die Sojavariante einen humusreichen und lockeren Boden mit guter Drainage in welchem man das Saatgut ca. 2 bis 3 cm tief einbringt und auch gleich kräftig eingießt. Der Pflanzenabstand darf schon bei ca. 40 bis 60 cm liegen.
Mit der Aussaat der einjährigen Pflanze sollte man sich aber Zeit lassen – 10 Grad sollten in den Nächten nicht mehr unterschritten werden. Auch eine Vorzucht im Topf ab April könnte die Reifung (Vegetationszeit ca. 150 bis 180 Tage) etwas beschleunigen.
In Hitzeperioden (die ja auch bei uns immer mehr werden) sollte man fast täglich mit der Gießkanne bei den Edamame-Pflanzen vorbeisehen – Staunässe ist aber (wie eh bei fast allen Pflanzen) unbedingt zu vermeiden.
Bezüglich Vermehren bzw. Anbau von Sojabohnen gibt es 2 Varianten: Entweder das Saatgut im Handel kaufen (da gibt es immer mehr Angebote – achten Sie aber auf die passende Soja-Sorte, zumeist ist der Name „Edamame“ sowieso auf der Verpackung erwähnt) oder von bereits ausgereiften Bohnen die Samen verwenden.
So Sie jedes Jahr Edamamen aus dem eigenen Garten verspeisen wollen, lassen Sie bei der „Edamamen-Ernte“ bei einigen Pflanzen die Schoten gänzlich ausreifen.
Soja wird übrigens in Österreich zwar seit vielen Jahren fleißig kultiviert – die Hauptexportländer sind aber nach wie vor Brasilien (der abgeholzte Regenwald lässt grüßen), die USA oder auch Argentinien.
Mehr Soja aus Österreich (oder aus Ihrem Garten) ist demnach absolut zu begrüßen;-)